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Weniger EU-Zucker erwartet

In der EU zeichnet sich für die im Oktober beginnende Vermarktungssaison 2019/20 trotz einer Produktionsausdehnung erneut eine unterdurchschnittliche Zuckerversorgung ab.

Lesezeit: 5 Minuten

So erwartet das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) aktuell eine Erzeugung von 19,43 Mio t Zucker; das wären 1,25 Mio t oder 6,9 % mehr als im noch laufenden Vermarktungsjahr. Die Washingtoner Experten begründen ihre optimistische Einschätzung mit der Rückkehr zu durchschnittlichen Erträgen, nach der trockenheitsbedingt kleinen Rübenernte im Vorjahr.

Als Folge des größeren Angebots sollen die EU-Zuckerausfuhren um 400 000 t oder 20 % auf 2,40 Mio t steigen. Trotzdem würde die Union damit auf der Weltrangliste der Exporteure weiterhin nur den fünften Platz einnehmen; in der Saison 2017/18 hatte sie noch den dritten Rang belegt. Derweil dürften sich die Zuckereinfuhren der Gemeinschaft laut USDA auf dem Vorjahresniveau von 1,50 Mio t stabilisieren. Dagegen soll sich der Verbrauch mit wahrscheinlich 18,50 Mio t um 50 000 t unter der Vorjahresmenge bewegen. Dieses Minus wird mit der zunehmenden Verbraucherpräferenz für eine weniger zuckerhaltige Ernährung begründet. Darauf reagierten die Lebensmittelhersteller mit einer entsprechenden Anpassung ihrer Zutatenlisten.

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Unter dem Strich dürften die Zuckerbestände in der EU-28 im Verlauf der kommenden Saison nach Einschätzung des US-Agrarressorts im Vorjahresvergleich um 25 000 t oder 2,4 % auf rund 1,07 Mio t aufgestockt werden. Wenn die Fachleute mit ihren Prognosen Recht behalten, würde diese Menge - bezogen auf den voraussichtlichen Bedarf einschließlich der Exporte - wie im laufenden Jahr für etwa 19 Tage reichen. Der Durchschnitt für die vergangenen fünf Jahre liegt deutlich höher, nämlich bei 37 Tagen.

Überschuss wahrscheinlich kleiner

Auch am globalen Zuckermarkt zeichnet sich für die kommende Saison eine insgesamt höhere Produktion ab; die Versorgung dürfte durchschnittlich ausfallen. So erwartet das USDA für die Vermarktungskampagne 2019/20 einen Anstieg der weltweiten Zentrifugalzuckererzeugung im Vergleich zum Vorjahr um 1,81 Mio t oder 1,0 % auf 180,73 Mio t in Rohwert. Damit würde der voraussichtliche Verbrauch um 4,29 Mio t übertroffen. In der laufenden Saison ist der Überschuss wahrscheinlich sogar noch 690 000 t höher.

Ungeachtet der erneuten Überschussmenge geht das USDA von einer deutlichen Abnahme der Zuckerbestände in der kommenden Saison aus. Vorausgesagt wird, dass die Lagermengen weltweit insgesamt unter dem Strich um 3,07 Mio t oder 6 % auf 47,84 Mio t sinken werden. Mit der Endbestandsmenge könnte die für 2019/20 prognostizierte globale Zuckernachfrage dem US-Agrarressort zufolge rund 99 Tage gedeckt werden; das wären acht Tage weniger als der Schätzwert für die laufende Saison. Der Fünfjahresdurchschnitt liegt bei 102 Tagen.

Ethanolerzeugung weiterhin lohnender

Das US-Landwirtschaftsministerium sagt auch für Brasiliens Zuckeraufkommen 2019/20 einen Zuwachs voraus, der mit 2,5 Mio t oder 8,5 % auf 32 Mio t allerdings erheblich kräftiger als in der EU ausfallen soll. Begründet wird diese optimistische Erwartung für den weltgrößten Produzenten mit der zuletzt günstigen Witterung für die Zuckerrohrkulturen. Nach Einschätzung der Fachleute werden wahrscheinlich etwa 38 % der Ernte in dem südamerikanischen Land zu Zucker verarbeitet. Das für die laufende Saison erwartete Rekordtief liegt knapp darunter. Der größte Teil der Ernte würde damit aber auch weiterhin zu Ethanol verarbeitet.

Auch für China, die Nummer fünf der weltgrößten Zuckererzeuger, prognostiziert das USDA ein Produktionsplus in der kommenden Saison, und zwar von 100 000 t auf 10,7 Mio t. Dieser voraussichtlich vierte Anstieg in Folge wird mit einer Ausdehnung der Rübenfläche in der Volksrepublik begründet. Für das eigene Land sehen die US-Experten für 2019/20 eine Zuckerproduktion von 8,27 Mio t voraus, was im Vorjahresvergleich einem flächenbedingen Zuwachs von 150 000 t entsprechen würde. Schrumpfen soll dagegen vor allem die indische Zuckererzeugung, für die das Washingtoner Ministerium wegen wahrscheinlich geringerer Erträge ein Minus von 2,5 Mio t oder 8,4 % auf 30,31 Mio t in Aussicht gestellt. Indien ist der zweitgrößte Zuckerproduzent der Welt. Auch in Thailand und Pakistan werden die Ernten voraussichtlich kleiner ausfallen. Prognostiziert werden ein Rückgang um 290 000 t oder 2 % auf 13,90 Mio t beziehungsweise ein Minus von 300 000 t oder 5,4 % auf 5,24 Mio t.

Zuckerpreise entwickeln sich schwächer

Trotz der voraussichtlich im Vorjahresvergleich etwas knapperen Versorgungssituation in der kommenden Saison befinden sich die Weltmarktpreise für Zucker immer noch in einem Abwärtstrend. So wurde der vordere Rohzuckerkontrakt Nummer 11 mit Fälligkeit im Juli 2019 am Dienstag vergangener Woche (28.5.) gegen 14.45 Uhr hiesiger Zeit in New York für 11,76 cts/lb (232 Euro/t) gehandelt; das bedeutete - gemessen an dem in der zweiten Februarhälfte markierten Jahreshoch von 13,60 cts/lb (268 Euro/t) - eine Verbilligung um fast 14 %. Gleichzeitig gab der Märztermin 2020 um fast 10 % auf 13,21 cts/lb (260 Euro/t) nach.

Die Entwicklung bei den Futures auf Weißzucker ging in dieselbe Richtung: Der für dieses Produkt an der Londoner Börse gehandelte Termin August 2019 kostete am Dienstag vergangener Woche gegen 14.50 Uhr hiesiger Zeit 326 $/t (291 Euro/t); das bedeutete im Vergleich zum Jahreshoch von Mitte Januar ein Minus von fast 12 %. Für den Märzkontrakt 2020 verzeichnete die Börse im Vergleich zu seinem Jahreshoch, das in der zweiten Februarhälfte erreicht wurde, eine Verbilligung um fast 10 % auf 349,60 $/t (312 Euro/t). AgE

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