Eine Reduzierung der israelischen Frühkartoffelexporte um bis zu 20 Prozent wird erwartet. Dafür sollen zwei Entwicklungen maßgeblich sein. Einerseits ist das Währungsverhältnis für den Export deutlich schlechter geworden. Bei einem gleichen Preis in Euro kommen fast zehn Prozent weniger Schekel in Israel an. Das Risiko geringer Erlöse wächst. Anderseits wird in dieser Saison von einer besonders schlechten Pflanzgutqualität berichtet. Das soll zu Anbaueinschränkungen geführt haben und könnte auch ertragswirksam sein.
Bisher wurden aus Israel vor allem losschalige Frühkartoffeln exportiert, die für das Weihnachtsgeschäft in Großbritannien bestimmt waren. Anfang Februar kommen erste festschalige Kartoffeln nach Südeuropa, auf die Kanaren und nach Norwegen. Den Abschluss der Vermarktung bilden üblicherweise ab Juni backfähige Übergrößen für den britischen Markt. Insgesamt geht der größte Anteil an israelischen Frühkartoffeln in die EU.
Darüber hinaus hat Israel kaum Absatzalternativen, da es gegenüber ägyptischen Kartoffeln nicht wettbewerbsfähig ist. Nur nach Russland fließen noch geringe Mengen, wobei es sich überwiegend um gewaschene und bereits in Israel verpackte Ware handelt. Diese hat feste Vertragsabnehmer und nur eine kleine Mengenbedeutung.
Der überwiegende Teil der Frühkartoffeln aus Israel wird vor der Ernte verkauft oder zumindest bestimmten Käufern versprochen. Das müssen aber nicht immer die gleichen Mengen und Kunden sein, wie das Vorjahr gezeigt hat. In dieser Saison soll der Konkurrenzkampf um die Mengen aus Israel bisher noch nicht sonderlich ausgeprägt sein. AMI