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Westfleisch: "Deutschland kann wieder führender Agrarstandort werden!"

Wie kann Deutschland trotz steigender Kosten und Regulierungen ein führender Agrarstandort bleiben? Dr. Wilhelm Uffelmann von Westfleisch hat einen Plan, fordert aber politische Kurskorrekturen.

Lesezeit: 2 Minuten

Gemeinsam mit der Lebensmittelpraxis und essen & trinken hat top agrar die „Initiative Standort Deutschland“ gegründet. Die drei Titel des Landwirtschaftsverlags zeigen damit, wie wichtig die Agrar- und Ernährungswirtschaft für den Standort ist. In diesem Rahmen erklären ausgewählte deutsche Unternehmen, wie sie Deutschland sehen und warum sie trotz aller Probleme weiterhin gerne hier investieren.

Dr. Wilhelm Uffelmann ist seit 2023 Vorstands­vorsitzender der Westfleisch SCE mbH.

"Als inter­national tätiges Lebensmittelunter­nehmen spüren wir die wirtschaftlichen ­Herausforderungen in Deutschland deutlich. Steigende Produktionskosten und zunehmende Regulierungen ­setzen uns im globalen Wettbewerb ­zunehmend unter Druck. Schlüsselbranchen wie Automotive und Chemie sind ­warnende Beispiele für Niedergang und Abwanderung. Trotz allem bleiben wir zuversichtlich: Deutschland ist und bleibt ein weltweit einmaliger Gunststandort für die Produktion von ­hochwertigem Fleisch – mit besten ­Voraussetzungen für eine nach­haltige und wettbewerbsfähige Pro­duktion.

Unsere Zukunft liegt in diesem Land, in dieser Region.

Unsere Zukunft liegt in diesem Land, in dieser Region. Warum? Weil wir einzigartige Stärken haben, die wir uns wieder bewusst machen müssen: Fruchtbare Böden für die ­Futtermittelproduktion, eine Kreislaufwirtschaft mit bodengebundener ­Tierhaltung, ausreichend natürliche Niederschläge, eine hohe Innovations- und Investitionskraft. Hinzu kommen exzellente Hochschulen für Forschung und Entwicklung und natürlich unsere Landwirte, die mit Know-how, Digitalisierung und Leidenschaft bereits heute schon sehr nachhaltig wirtschaften. Das sind Standortvorteile, die nicht leicht zu ersetzen sind.

Ja, große Herausforderungen liegen in der Sicherung der Wettbewerbs­fähigkeit und dem Schaffen der oft ­geforderten Planungssicherheit für alle Beteiligten entlang der Kette. Politische Rahmenbedingungen müssen verläss­licher und praxisgerechter gestaltet ­werden, um Investitionen in moderne, ressourcenschonende Produktions­methoden zu ermöglichen. Wir ­brauchen weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsprozesse und eine ­Agrarpolitik, die die heimische ­Erzeugung nicht ­ausbremst, sondern stärkt.

Der Bedarf an hochwertigen ­Proteinen steigt rasant. Bald müssen zehn Milliarden Menschen ernährt ­werden. Deutschland hat die Chance, seine Erzeugung nachhaltig auszubauen und eine Schlüsselrolle in der globalen Ernährungssicherung einzunehmen. Wir ­können es uns nicht ­leisten, unsere Produktion weiter ein­zuschränken und sogar unsere eigene Versorgungssicherheit zu gefährden.

Deutschland kann viel mehr und hat die besten Voraussetzungen, um als führender Agrar- und Ernährungsstandort auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Dafür braucht es aber eine politische Kurskorrektur – hin zu mehr Wertschätzung für die Landwirtschaft und zur Stärkung ­unseres Gunststandorts. Packen wir’s an!"

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