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Rote Zahlen

Westfleisch-Konzernergebnis bricht ein

2021 war ein schwieriges Jahr für Westfleisch. Das Konzernergebnis rutschte deutlich ab. Dividende und Sonderbonus fallen aus. Besserung sollen interne Maßnahmen bringen.

Lesezeit: 3 Minuten

Das genossenschaftliche Schlachtunternehmen Westfleisch muss die Profitabilität deutlich steigern. „Hintergrund ist die äußerst herausfordernde Gesamtsituation, in der sich unsere gesamte Branche befindet“, erklärte Finanzvorstand Carsten Schruck am Mittwochabend auf dem digital stattfindenden „Westfleisch-Tag“. Der in Münster ansässige Fleischvermarkter informierte dabei seine mehr als 4.700 landwirtschaftlichen Mitglieder über das vergangene Geschäftsjahr und die Pläne für das laufende Jahr.

2021 war für die deutsche Fleischwirtschaft ein wirtschaftlich schwaches Jahr mit sehr herausfordernden Rahmenbedingungen. Gründe sind vor allem die Corona-Pandemie und die Afrikanische Schweinepest (ASP) mit dem daraus erwachsenen Exportstopp nach Asien.

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Gleichzeitig sank in Deutschland erneut der Pro-Kopf-Fleischkonsum. „Fehlende Absatzmöglichkeiten sorgten für einen immensen Preisdruck und für einen extrem niedrigen Schweinepreis“, berichtete Michael Schulze Kalthoff, der im Vorstand von Westfleisch das Schweinefleischgeschäft verantwortet. Entsprechend ging der Konzernumsatz 2021 im Vergleich zum Vorjahr trotz nur leicht rückläufiger Schlachtzahlen (7,26 Millionen Schweine, 392.000 Rinder und Kälber) um gut neun Prozent auf 2,56 Milliarden Euro zurück.

35 Mio. € Mehraufwand

Auf der Kostenseite sorgten 2021 vor allem deutlich gestiegene Personalkosten, Corona-Sonderkosten, die Rohstoff-Preisrally sowie spürbar höhere Energie- und Logistikkosten für einen Mehraufwand von über 35 Mio. €. Entsprechend mussten alle Kernsparten Ergebnisrückgänge verkraften. Vor allem das Schlacht- und Zerlegegeschäft stand deutlich unter Druck. Die Weiterverarbeitung mit Wurst, Convenience und SB-Fleisch erreichte positive Ergebnisbeiträge und Absätze oberhalb des Vor-Corona-Niveaus von 2019. Das Tochterunternehmen WestfalenLand setzte dabei 132.000 Tonnen, Gustoland 45.000 Tonnen ab.

Jahresergebnis rutscht um 20 Mio. € ab

Während nach vorläufigen Zahlen der operative Cashflow (EBITDA) konzernweit bei 35,0 Mio. € Euro lag, weist der Jahresabschluss unter dem Strich einen Fehlbetrag in Höhe von 12 Mio. € aus. Das sind 20,1 Mio. € weniger als 2020. Die Konzernbilanz der Westfleisch SCE ist dabei weiterhin solide, betonte Schruck: „Unsere Eigenkapitalquote ist mit 36,1 % weiterhin gut.“

Ergebnisdruck bleibt hoch

Für dieses Jahr erwartet das Unternehmen, dass sich der Wettbewerb und der hohe Ergebnisdruck weiter verschärfen werden. „Die ASP-Lage mit ihrer stark negativen Auswirkung auf die Exportmärkte wird sich nicht verändern“, sagte Carsten Schruck. „Die Wettbewerbsfähigkeit von deutschem Schweinefleisch auf den internationalen Märkten wird weiter abnehmen. Dafür sorgen auch die seit 2021 nahezu ungebremst steigenden Kosten.“

Krieg in Ukraine bringt neue Sorgen

Zusätzlich zogen im Zuge des russischen Kriegs gegen die Ukraine in den vergangenen Wochen die Rohstoffpreise in nie gekannter Größenordnung an. „Sie werden sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette negativ niederschlagen und die endgültigen Konsequenzen hieraus sind heute noch nicht abschätzbar“, erklärte Schruck.

"W-Effiecient-Maßnahmenprogramm" soll Ertragslage bessern

Vor diesem Hintergrund sei eine weitere Konsolidierung der Branche unumgänglich. Westfleisch hat dafür ein umfangreiches Maßnahmenprogramm mit Namen "W-Effiecient" erarbetet. Es soll sie Position als Qualitätsanbieter schärfen und gleichzeitig Effizienz und Leistung steigern. Hierfür haben mehrere Teams innerhalb der Genossenschaft einen umfangreichen „Baukasten mit mehr als 250 Einzelmaßnahmen“ entwickelt. So sollen zum Beispiel Prozesse gestrafft, Aufgaben gebündelt und Ausgaben gesenkt werden.

„Neben der angestrebten Effizienzsteigerung in allen Sparten und den strukturellen Anpassungsmaßnahmen liegt ein weiteres Augenmerk im Ausbau der bereits heute von uns erfolgreich besetzten Nischen und Wachstumsfelder“, erklärte Johannes Steinhoff, Vorstand Weiterverarbeitung, Rind und Technik, im Rahmen der Veranstaltung. „Das gilt zum Beispiel für den Bereich Tiernahrung, aber auch für das Kalbfleischgeschäft, in dem wir zusätzliche Marktchancen nutzen wollen. In den vergangenen Wochen und Monaten ist da bereits einiges gut gelungen.“

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