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Wojciechowski sieht bei Schweinepreisen Ende der Talsohle erreicht

Tschechien drängt mit 13 weiteren Mitgliedstaaten auf EU-Sonderhilfen für die Schweinemäster. Diese werden von der Kommission bei ausbleibender Marktentspannung möglicherweise in Erwägung gezogen.

Lesezeit: 3 Minuten

EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski sieht bei den Schlachtschweinepreisen das Ende der Talsohle erreicht. Diese Einschätzung gab der Pole beim Brüsseler Agrarratstreffen letzte Woche anlässlich der Forderung der tschechischen Delegation nach Sonderhilfen der Kommission für den EU-Schweinemarkt.

Unterstützt wurde die Erklärung aus Prag, in der sich das Land unter anderem für Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung (PLH) aussprach, von 13 weiteren Mitgliedsländern, darunter Frankreich, Polen sowie Bulgarien und Portugal.

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Der Agrarkommissar versicherte aber auch, dass Maßnahmen wie die PLH in Erwägung gezogen würden, allerdings nur dann, wenn sich der europäische Schweinemarkt entgegen der aktuellen Erwartungen nicht zeitnah erholen werde. Der zwischenzeitliche Anstieg der Ferkelpreise stimme ihn jedoch zuversichtlich, dass es bald wieder aufwärts gehen könne, so Wojciechowski.

Die sehr niedrigen Schlachtschweinepreise und die schwierige wirtschaftliche Lage der Schweinehalter waren bereits im November und Oktober Thema der Agrarratssitzungen. Spanien wies in einer separaten Erklärung auf die zuletzt drastisch gestiegenen Betriebsmittelkosten der europäischen Landwirte hin. Diese Initiative wurde gleich von 18 EU-Ländern mitgetragen, insbesondere von Polen, Finnland, Rumänien und der Slowakei. Der spanische Agrarminister Luis Planas betonte, die Produzenten seien das schwache Glied in der Kette. Er forderte einen gesamteuropäischen Ansatz zur Lösung der Probleme.

Vor Versorgungsengpässen?

Wojciechowski betonte dazu, dass die Kommission die Entwicklung der Betriebsmittelmärkte genauestens beobachte. Durchaus vorstellbar ist aus Sicht des Agrarkommissars, dass es als Folge der hohen Düngemittelpreise zu Änderungen bei den Fruchtfolgen kommt, was zu Versorgungsengpässen bei bestimmten Agrarrohstoffen führen könnte. Neben dem Anstieg der Stickstoffdüngerpreise, bedingt durch das teure Erdgas, sei es zuletzt auch zu Preiserhöhungen bei den Phosphordüngern gekommen. Diese seien vor allem auf Handelsschwierigkeiten mit den Herkunftsländern China, Russland und Belarus zurückzuführen, erklärte der Brüsseler Agrarchef.

Corona und ASP

Der Abteilungsleiter für „EU-Angelegenheiten und Internationale Zusammenarbeit“ im Bundeslandwirtschaftsministerium, Friedrich Wacker, stellte fest, dass eine Reihe von Faktoren für die schwierige Lage der Schweinehalter verantwortlich sei. Dazu zählten vor allem die Corona-Krise und die Afrikanische Schweinepest (ASP).

Von der Kommission forderte Wacker, die Entwicklung des Schweinemarktes genau zu beobachten. Deutschland hatte allerdings weder die tschechische noch die spanische Erklärung unterstützt.

Als äußerst kritisch bewertete Polen die Situation für seine Schweinehalter. Die Warschauer Delegation beklagte, dass die überwiegende Mehrheit der Mäster nicht mehr kostendeckend arbeiten könne. Da viele Schweinehalter kaum mehr Perspektiven sähen, gäben sie auf, vor allem die kleinen Betriebe. Von der EU-Kommission forderte Warschau deshalb erneut, Hilfen bereitzustellen.

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