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Genf

WTO: Agrarhandelsströme im Fluss halten

Die WTO warnt vor einer neuen Politik, die zunehmend die freien Agrarhandelsströme bremst. Umso wichtiger ist das jetzt in der Coronazeit, wo Haushaltseinkommen unter Druck geraten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Welthandelsorganisation (WTO) hat mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Krise davor gewarnt, die internationalen Agrarhandelsströme durch Markteingriffe zu hemmen.

Wie die Organisation in Genf erklärte, dürfte sich die Zahl der Hungernden durch die Pandemie nach einer Prognose des Welternährungsprogramms (WFP) der Vereinten Nationen (UN) in den bearbeiteten Ländern bis Ende 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 82 % auf 270 Mio. Menschen erhöhen.

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Um Lebensmittel verfügbar und erschwinglich zu machen, sei unter anderem ein freier Handel vonnöten. Dies sei besonders wichtig, weil die Haushaltseinkommen unter Druck geraten seien. Allerdings hat sich der globale Handel mit Agrarprodukten im Zuge der Corona-Krise der WTO zufolge im Gegensatz zu den übrigen Märkten sehr stabil gezeigt.

Im ersten Quartal 2020 habe sich der Exportwert landwirtschaftlicher Produkte und Lebensmittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,5 % erhöht. Für den März sei für den weltweiten Agrar- und Lebensmittelmarkt sogar ein wertmäßiges Plus von 3,3 % festgestellt worden, wozu vor allem die Nachfrage nach Getreide, einigen Fleischprodukten, essbaren Nüssen, Ölsaaten und Obst beigetragen habe.

Für den April sei ein Zuwachs von immerhin noch 0,6 % verzeichnet worden, wofür vor allem die stabile Entwicklung beim Handel mit Ölsaaten und ölhaltigen Früchten verantwortlich gewesen sei.

Marktstörungen durch Lagerware vermeiden

Indes verringerte sich der globale Handelswert von nichtagrarischen Produkten nach Angaben der WTO im März 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,2 % und im April sogar um 25,7 %. Erst im Mai dürfte der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten und Lebensmitteln nach vorläufigen Schätzungen gegenüber dem Vorjahresmonat wertmäßig moderat abgenommen haben, und zwar um 1,3 %.

Rückläufig sei vor allem der Handel mit nichtessbaren Erzeugnissen wie Wolle, Pelze, Leder, pflanzliche Textilfasern, ätherische Ölen sowie lebende Bäumen und Blumen gewesen. Der Welthandelsorganisation zufolge reagierten die Mitgliedsländer auf die Corona-Krise unter anderem mit Markteingriffen, um die Lebensmittelversorgung zu sichern. Dabei hätten sich vor allem unangekündigte Exportbeschränkungen und neu eingeführte Agrarbeihilfen als problematisch erwiesen.

Nach Einschätzung der Genfer Experten könnten sich dadurch die negativen Effekte der Pandemie sogar verschlimmern. An Länder, die die öffentliche oder private Lagerung von Lebensmitteln fördern, appellierte die Organisation, beim Wiederinverkehrbringen dieser Waren Marktstörungen möglichst zu vermeiden.

Weltmarktpreise dürften niedrig bleiben

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die regionalen Ausfuhren fielen nach den Beobachtungen der WTO recht unterschiedlich aus. Asiens Agrarexporte seien bereits im März 2020 rückläufig gewesen; im April sei es Europa und Nordamerika genauso weitergegangen. Dagegen hätten andere Regionen ihre Lieferungen ins Ausland kräftig ausgeweitet. Hier habe Südamerika die Nase vorn gehabt, und zwar vor allem wegen der regen Nachfrage Asiens nach Sojabohnen, Zucker und Fleisch.

Wie die Welthandelsorganisation mit Blick auf die Weltagrarpreise ausführte, folgten diese bereits Anfang 2020 einem Abwärtstrend, der durch die Corona-Krise noch verstärkt worden sei. Dadurch seien die Erzeugererlöse noch mehr unter Druck geraten. Erst im Juni seien die Preise für landwirtschaftliche Produkte und Lebensmittel zum ersten Mal in diesem Jahr weltweit gestiegen. Allerdings rechnet die WTO damit, dass die Preise wegen des globalen wirtschaftlichen Abschwungs auf einem niedrigen Niveau verharren dürften.

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