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ZMP-Marktbericht: Umsatzschwacher Rapsölmarkt

Das Überangebot an Rapsöl drückt die Preise nach unten und verringert damit die Verarbeitungsmarge, schreibt die ZMP in ihrem aktuellen Bericht zum Rapsölmarkt. So führt die schwache Nachfrage nach Rapsöl auch zu rückläufiger Nachfrage nach dem Rohstoff.

Lesezeit: 4 Minuten

Das Überangebot an Rapsöl drückt die Preise nach unten und verringert damit die Verarbeitungsmarge, schreibt die ZMP in ihrem aktuellen Bericht zum Rapsölmarkt. So führt die schwache Nachfrage nach Rapsöl auch zu rückläufiger Nachfrage nach dem Rohstoff. Mit dem Ende des börsentechnischen Einflusses wird in Europa neben den hohen Angebotsaussichten für Raps in der aktuellen Kampagne vor allem die Diskussion über den Biodieselmarkt in Deutschland wieder an Marktwirkung gewinnen. So ist der Reinkraftstoffmarkt aufgrund der unterschiedlichen Preisentwicklungen und mit der neuen Besteuerungsstufe von 21,42 Cent je Liter seit dem 1.1.2009 nahezu eingebrochen.


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Rapsöl fließt vor allem in den Biokraftstoffsektor


Bereits für 2008 erwartete die UFOP trotz steigender Beimischungsanteile von Biodiesel zu konventionellem Diesel einen Absatzrückgang von pflanzenölbasierten Kraftstoffen gegenüber dem Vorjahr. Der Trend wird sich nach Einschätzung der UFOP ohne grundlegende Korrekturen im Bereich der Biokraftstoffgesetzgebung im Jahr 2009 weiter fortsetzen - trotz des weiter steigenden Beimischungsanteiles auf 7 %.


Damit fehlt dem deutschen Rapsölmarkt ein wichtiges Nachfragesegment. Immerhin gingen 2007/08 geschätzte 1,57 Mio. t Rapsöl aus deutscher Verarbeitung in den Biokraftstoffsektor. Der vergleichsweise überschaubare Food-Markt kann mit einem geschätzten Verbrauch von 0,58 Mio. t nicht mithalten und ist auch nicht in der Lage die frei werdenden Mengen aufzunehmen.


Preisdruck bei Rapsöl


Daher herrscht vor allem in Deutschland, aber auch bei unseren rapsverarbeitenden EU-Nachbarn ein großer Überhang an Rapsöl, der auf die Preise drückt. In der EU haben sich die Pflanzenölpreise deutlich verringert. Vor allem Rapsöl ist so weit abgesackt, dass es nun wieder günstiger als Sojaöl offeriert wird. Dies war zuletzt vor vier Jahren der Fall.


Unterstützt wird diese Baisse-Tendenz vom schwächeren Mineralölkurs, der allein im Januar bis zu 5,50 Cent je Liter eingebüßt hatte und erst Ende der vierten Kalenderwoche wieder eine leichte Aufwärtstendenz verzeichnete. Allerdings hat der Einfluss des Mineralölpreises auf die Pflanzenölkurse spürbar nachgelassen.


Wieder höhere Rapsimporte


Während Rapsschrot knapp offeriert wird und die Preise aufgrund des regional fehlenden Angebotes neue Jahreshöchststände erreichen, drückt der schwache Rapsölpreis die Kalkulation der Ölmühlen. Die schwindenden Margen sind auch der Grund für die rückläufige Verarbeitung.


Diese Entwicklung spiegelt sich allerdings in den von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ermittelten Mengen noch nicht wider. Im Zeitraum von Juli bis Oktober 2008 wurden 2,6 Mio. t Raps verarbeitet, 4,5 % mehr als im Vorjahr. Viele Ölmühlen verringern allerdings die Verarbeitung und sprechen häufig von verlängerten Verarbeitungspausen zum Ende des Wirtschaftsjahres.


Zum Ende des Wirtschaftsjahres könnte indes das Rapsangebot aus Erzeugerhand deutlich ansteigen. Immerhin zeigten die Rapserzeuger wegen der stetig rückläufigen Erlöse seit der Ernte nur sehr verhaltene Abgabebereitschaft. Bis zum November waren 3,7 Mio. t Raps aus der Ernte 2008 verkauft, 72 % der Ernte. Im Vorjahr waren es 84 % gewesen.


Die Angebotslücke wurde durch größere Importe ausgeglichen. So stieg die Rapseinfuhr im Zeitraum von Juli bis November 2008 auf 1,4 Mio. t, das waren 160 000 Tonnen mehr als im ohnehin schon lebhaften Vorjahreshandel. Die Ausfuhr ging demgegenüber auf 134 762 t um knapp ein Drittel zurück.


Deutschland Nettoexporteur bei Rapsöl


Die Verwendungsdaten des aus deutschen Ölmühlen angebotenen Rapsöles spiegeln ebenfalls noch nicht den Rückgang der Nachfrage wider. So wurden von Juli bis Oktober 2008 von den hergestellten 1,1 Mio. t Rapsöl rund 0,84 Mio. t weiter verarbeitet, fast zwei Drittel allein zu Kraftstoff.


Bestätigt wird die geringere Nachfrage allerdings von den Außenhandelsdaten. So ist Deutschland nach drei Jahren erstmals wieder Nettoexporteur für Rapsöl. Im Vergleich zum Vorjahr sank im Zeitraum von Juli bis Oktober 2008 die Einfuhr um 35 %, während der Export um 71 % stieg und damit auch die Einfuhr übertraf.


Bestätigt wird die sinkende Verwendung ebenfalls von den Daten des Statistischen Bundesamtes und des Amtes für Außenwirtschaft hinsichtlich des Kraftstoffverbrauches. Vor allem reines Pflanzenöl als Kraftstoff findet immer weniger Kunden. Der Biodieselverbrauch als Reinkraftstoff ist 2008 unter Berücksichtigung der Daten von Januar bis Oktober um gut ein Drittel zurückgegangen. Der Einsatz von Rapsöl als Kraftstoff ist sogar um die Hälfte reduziert worden.


Zur Ernte 2009 lässt sich für die EU-27 noch keine Flächenprognose erstellen. In Deutschland könnte es mehr Raps geben, denn die Winterrapsfläche wurde im Vergleich zum Vorjahr um 7 % auf 1,46 Mio. ha ausgedehnt. In Frankreich zeigt die Flächenschätzung kaum eine Veränderung zum Vorjahr.

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