An den Warenterminbörsen ist der Kontrakt auf Weißzucker um 8,6 % gegenüber Juli gestiegen. Grund sind Befürchtungen, dass die EU-Zuckerrübenernte wegen dem Rübenvergilbungsvirus kleiner ausfällt.
Die Futures auf Roh- und Weißzucker an den Warenterminbörsen haben sich seit Mitte Juli deutlich fester entwickelt. An der Agrarterminbörse in London wurde der Kontrakt auf Weißzucker mit Fälligkeit im März 2021 am Donnerstagmorgen gegen 10 Uhr hiesiger Zeit für 368,5 $/t (314 Euro) gehandelt. Gegenüber dem am 14. Juli 2020 markierten Zwischentief entspricht der jüngste Kurs einem Plus von 8,6 %.
Auch für den Rohzucker an der New Yorker Börse ging es aufwärts. Für den betreffenden Märzfuture 2021 wurden zuletzt 13,19 cts/lb (248 Euro/t) bezahlt; das war im Vergleich zum Zwischentief, das ebenfalls zur Mitte des vergangenen Monats erreicht worden war, ein Zuwachs von 7,7 %.
Analysten begründeten die positive Entwicklung unter anderem mit dem Argument, dass die Zuckerrübenerträge in der Europäischen Union durch den Rübenvergilbungsvirus beeinträchtigt werden könnten. Außerdem sei es wahrscheinlich, dass die Regierung Chinas eine zusätzliche Importquote über 2,1 Mio t Zucker einrichten könnte.
Das Land ist global der zweitgrößte Importeur. Außerdem gab es Spekulationen, dass die thailändische Zuckerrohrernte in diesem Jahr wegen Trockenheit um 5 % kleiner ausfallen könnte als in der vergangenen Vermarktungssaison. Allerdings führten am Mittwoch gegenlautende Wettervorhersagen zu Preisabschlägen. Thailand ist der zweitgrößte Zuckerlieferant am Weltmarkt.
Auch in Brasilien, der Nummer eins am Weltmarkt, ist nach Einschätzung von Marktexperten ein Produktionsrückgang nicht auszuschließen. Es bestehe nämlich die Gefahr, dass die dortigen Zuckerrohrernte unterdurchschnittlich ausfallen könnte, weil nach der Trockenheit zum Ende der Kampagne hin zunehmend ältere, ertragsärmere Pflanzen geerntet würden. Darüber hinaus sei Indiens Subventionsprogramm für die Lagerung von insgesamt 4 Mio t Zucker ausgelaufen. Ob die Maßnahme fortgesetzt werde, sei noch unklar.
Russland: Deutlich rückläufiger Zuckerexport für 2020/21 erwartet
Russlands Zuckerausfuhren dürften in der im August gestarteten Vermarkungssaison deutlich niedriger ausfallen als im Rekordjahr 2019/20. Das Forschungsinstitut für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) in Moskau prognostizierte zuletzt für 2020/21 einen Zuckerexport aus dem eigenen Land von nur 500.000 t, nachdem im Vorjahr eine Spitzenmenge von 1,5 Mio t Zucker ausgeführt worden war.
Die Moskauer Fachleute begründeten ihre pessimistische Prognose unter anderem mit der Einschränkung des Zuckerrübenareals für die kommende Ernte. Damit hätten die Landwirte auf rückläufige Zuckerrübenpreise als Folge der Überproduktion in den vergangenen fünf Jahren reagiert.
Im vergangenen Wirtschaftsjahr wurden dem IKAR zufolge fast 8 Mio. t Zucker erzeugt, womit der Inlandsverbrauch um rund 2 Mio. t übertroffen wurde.
Für die nächste Kampagne rechnen die Moskauer Marktexperten mit etwas geringeren Rübenerträgen als im vergangenen Wirtschaftsjahr. Nach ihrer Einschätzung dürfte die heimische Zuckererzeugung den Verbrauch diesmal unter dem Strich wahrscheinlich nur geringfügig übertreffen, wobei auch die Importe aus Weißrussland von jährlich rund 200 000 t Zucker berücksichtigt wurden.
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Die Futures auf Roh- und Weißzucker an den Warenterminbörsen haben sich seit Mitte Juli deutlich fester entwickelt. An der Agrarterminbörse in London wurde der Kontrakt auf Weißzucker mit Fälligkeit im März 2021 am Donnerstagmorgen gegen 10 Uhr hiesiger Zeit für 368,5 $/t (314 Euro) gehandelt. Gegenüber dem am 14. Juli 2020 markierten Zwischentief entspricht der jüngste Kurs einem Plus von 8,6 %.
Auch für den Rohzucker an der New Yorker Börse ging es aufwärts. Für den betreffenden Märzfuture 2021 wurden zuletzt 13,19 cts/lb (248 Euro/t) bezahlt; das war im Vergleich zum Zwischentief, das ebenfalls zur Mitte des vergangenen Monats erreicht worden war, ein Zuwachs von 7,7 %.
Analysten begründeten die positive Entwicklung unter anderem mit dem Argument, dass die Zuckerrübenerträge in der Europäischen Union durch den Rübenvergilbungsvirus beeinträchtigt werden könnten. Außerdem sei es wahrscheinlich, dass die Regierung Chinas eine zusätzliche Importquote über 2,1 Mio t Zucker einrichten könnte.
Das Land ist global der zweitgrößte Importeur. Außerdem gab es Spekulationen, dass die thailändische Zuckerrohrernte in diesem Jahr wegen Trockenheit um 5 % kleiner ausfallen könnte als in der vergangenen Vermarktungssaison. Allerdings führten am Mittwoch gegenlautende Wettervorhersagen zu Preisabschlägen. Thailand ist der zweitgrößte Zuckerlieferant am Weltmarkt.
Auch in Brasilien, der Nummer eins am Weltmarkt, ist nach Einschätzung von Marktexperten ein Produktionsrückgang nicht auszuschließen. Es bestehe nämlich die Gefahr, dass die dortigen Zuckerrohrernte unterdurchschnittlich ausfallen könnte, weil nach der Trockenheit zum Ende der Kampagne hin zunehmend ältere, ertragsärmere Pflanzen geerntet würden. Darüber hinaus sei Indiens Subventionsprogramm für die Lagerung von insgesamt 4 Mio t Zucker ausgelaufen. Ob die Maßnahme fortgesetzt werde, sei noch unklar.
Russland: Deutlich rückläufiger Zuckerexport für 2020/21 erwartet
Russlands Zuckerausfuhren dürften in der im August gestarteten Vermarkungssaison deutlich niedriger ausfallen als im Rekordjahr 2019/20. Das Forschungsinstitut für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) in Moskau prognostizierte zuletzt für 2020/21 einen Zuckerexport aus dem eigenen Land von nur 500.000 t, nachdem im Vorjahr eine Spitzenmenge von 1,5 Mio t Zucker ausgeführt worden war.
Die Moskauer Fachleute begründeten ihre pessimistische Prognose unter anderem mit der Einschränkung des Zuckerrübenareals für die kommende Ernte. Damit hätten die Landwirte auf rückläufige Zuckerrübenpreise als Folge der Überproduktion in den vergangenen fünf Jahren reagiert.
Im vergangenen Wirtschaftsjahr wurden dem IKAR zufolge fast 8 Mio. t Zucker erzeugt, womit der Inlandsverbrauch um rund 2 Mio. t übertroffen wurde.
Für die nächste Kampagne rechnen die Moskauer Marktexperten mit etwas geringeren Rübenerträgen als im vergangenen Wirtschaftsjahr. Nach ihrer Einschätzung dürfte die heimische Zuckererzeugung den Verbrauch diesmal unter dem Strich wahrscheinlich nur geringfügig übertreffen, wobei auch die Importe aus Weißrussland von jährlich rund 200 000 t Zucker berücksichtigt wurden.