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topplus Globaler Zuckermarkt

Zuckerpreise im Höhenrausch – wie lange halten sie?

Während Weizen- und Rapspreise aktuell hart landen, bleibt Zucker teuer. Und die weiteren Aussichten sind gut, dass die Versorgung weltweit vorerst eng bleibt.

Lesezeit: 3 Minuten

Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRWhat sich den Zuckermarkt näher angeschaut:

Während die Getreide- und Ölsaatenpreise in den letzten Monaten deutlich nachgegeben haben und auf Vor-Kriegs-Niveau fielen, halten die Zuckernotierungen ihre Rekordlevel. Der durchschnittliche EU-Preis für Weißzucker ist seit Beginn 2022 von rund 450 €/t auf über 800 €/t im Febr. 2023 gestiegen. An der Londoner Börse machte der Kurs bei rd. 700 €/t zur Lieferung im Aug.-23 erstmal Halt. Eine ähnliche Entwicklung ist an der New Yorker Börse zu beobachten.

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Hintergrund für den jüngsten Kursaufschwung sind die neuen Ernteschätzungen Indiens, das seine Frühjahrsprognose 2023 von über 34 Mio. t auf 32 Mio. t gesenkt hat. In 2022/23 wurden noch 35,8 Mio. t erzeugt. Die reduzierten Produktionserwartungen werden u. a. mit dem El Niño Wetter begründet, das in Asien weniger Regen bringt. Die Regierung hat bereits die indischen Exportquoten von vorjährigen 11 Mio. t auf diesjährige 6 Mio. t gekürzt. Sollten sich die ungünstigen Ernteprognosen bewahrheiten, sind weitere Ausfuhrkürzungen nicht auszuschließen.

Indien ist nach Brasilien der zweitgrößte Zuckererzeuger auf Weltebene und der drittgrößte Exporteur hinter Brasilien und Thailand. Der indische Welthandelsanteil beträgt rd. 15 %.

Brasilien rechnet mit mehr Zucker

Die Zuckerernte Brasiliens ist im März 2023 mit einer leichten Steigerung zum Vorjahr zu Ende gegangen. Die Perspektiven für die Kampagne 2023/24 sind freundlich. Das Problem der knappen Düngerverfügbarkeit infolge des Ukrainekrieges ist überstanden. Mit dem kommenden El Niño Wetter bestehen zudem gute Aussichten auf ausreichend Niederschlag in den südlichen Hauptanbaugebieten.

Die gestiegenen Energiepreise sorgen für eine günstige Wirtschaftlichkeit bei der Herstellung von Bioethanol aus Zuckerrohr; der Anteil liegt über 50 %. Die Zuckerexporte sollen zukünftig etwas zunehmen.

Globales Zuckerdefizit droht

Auf Weltebene gehen die ersten Schätzungen für das Zuckerwirtschaftsjahr 2023/24 davon aus, das im Gegensatz zum Vorjahr ein globales Defizit zwischen Erzeugung und Verbrauch von rund 2 Mio. t Rohzuckerwert entstehen könnte. Damit werden die Bestandsvorräte spürbar abgebaut mit der Folge, dass hohe Zuckerpreise auf leicht ermäßigten Niveau beibehalten werden könnten. So jedenfalls signalisieren das die Terminkurse für den Herbst/Winter 2023/24 an den Börsen.

In Deutschland hat die Zuckerkampagne 2022/23 unter der trockenheitsbedingt niedrigen Ernte gelitten. Trotz gestiegener Anbaufläche wurde aufgrund der geringen Flächenerträge eine um 15 % niedrigere Zuckererzeugung erreicht. Dazu kamen die Kostensteigerungen mit dem Schwerpunkt bei den Gaspreisen. An die Kampagne 2023/24 werden trotz der Probleme bei der Aussaat und zukünftig verfügbaren Pflanzenschutzmittel positive Erwartungen geknüpft.

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