Für die Europäische Union rechnen die Washingtoner Fachleute jetzt mit einem Anstieg der Zuckereinfuhren um gut 1 % auf 3,85 Mio t in der aktuellen Vermarktungskampagne. Im Mai hatte das USDA für das im Oktober begonnene Wirtschaftsjahr 2012/13 noch einen deutlichen Rückgang der EU-Zuckereinfuhren um 500 000 t prognostiziert. Es war seinerzeit aber auch noch von einer niedrigeren Erntemenge in der Gemeinschaft ausgegangen. Statt der damals vorausgesagten 15,8 Mio t dürfte sich die EU-Zuckererzeugung dem US-Agrarressort zufolge auf 16,39 Mio t belaufen, womit die Rekordernte von 2011/12 „nur“ um etwa 1,9 Mio t beziehungsweise 10 % verfehlt worden wäre.
Den Zuckerexport der EU veranschlagt das US-Landwirtschaftsministerium für das laufende Wirtschaftsjahr auf 1,50 Mio t gegenüber knapp 2,4 Mio t in der vergangenen Saison. Die von der Welthandelsorganisation (WTO) für die Gemeinschaft vorgegebene jährliche Ausfuhrschwelle beläuft sich bekanntlich auf 1,37 Mio t, wobei Mengen übertragen werden können, wie dies von 2010/11 auf 2011/12 der Fall war.
Die Zuckerbestände in der EU werden nach den Schätzungen der Washingtoner Fachleute weiter wachsen; gerechnet wird mit einer Zunahme um gut ein Fünftel auf fast 4,4 Mio t zum Ende der aktuellen Saison. Erklärt wird dies mit der Übertragung von unverkauftem Nicht-Quoten-Zucker aus dem Wirtschaftsjahr 2011/12. Die EU-Zuckerproduktionsquote beläuft sich einschließlich der Isoglukose auf 14,03 Mio t und deckt 85 % des Binnenbedarfs.