Die Preisrallye am Zuckermarkt könnte bald beendet sein. Davon geht die Rabobank in einer aktuellen Studie aus. Die Utrechter Marktexperten sehen den Zuckerpreis für das laufende Quartal bei 16 cts/lb (257 Euro/t) und prognostizieren davon ausgehend für das vierte Quartal 2014 einen Anstieg um 2,8 cts/lb (45 Euro/t) oder 17,5 % auf 18,8 cts/lb (302 Euro/t). Wenn das Finanzinstitut Recht behält, dann hat der Kurs des Zuckerfutures Nummer 11 mit Fälligkeit im Oktober 2014 an der New Yorker Warenterminbörse nur noch wenig Luft nach oben: Am vergangenen Mittwoch (26.2.) wurde dieser Kontrakt gegen 10:20 Uhr Ortszeit für 17,81 cts/lb (286 Euro/t) gehandelt und lag somit nur noch etwa 6 % unter der Preiserwartung der Rabobank. Die Marktexperten begründeten ihre konservative Prognose zum einen mit einer üppigen Versorgungslage auf dem globalen Zuckermarkt und dem voraussichtlich steigenden Angebot der Raffinerien als Reaktion auf den kräftigen Preisanstieg der vergangen Wochen.
Trockenheit in Brasilien stützt die Preise
Ferner weisen die Utrechter Fachleute darauf hin, dass Indien in der laufenden Vermarktungssaison 2013/14 und auch 2014/15 deutlich mehr Zucker auf dem Weltmarkt absetzen könnte, weil das Land seine Exportsubventionen in der ersten Februarhälfte kräftig aufgestockt hatte. Im April könnte die indische Regierung eine weitere Erhöhung beschließen; dann dürften insgesamt zusätzlich 4 Mio t Rohzucker auf den internationalen Markt drängen. Indien ist der zweitgrößte Zuckerexporteur nach Brasilien. In New York hatte der vordere Märzkontrakt Ende Januar ein Dreieinhalbjahrestief von 14,70 cts/lb (236 Euro/t) erreicht, konnte sich aber bis zum Dienstag vergangener Woche (25.2.) auf in der Spitze 17,77 cts/lb (286 Euro/t) erholen; das entsprach einem kräftigen Plus von 21 % binnen Monatsfrist. Auslöser dieser Kursrallye waren Spekulationen über Ertragseinbußen der in diesem Jahr noch anstehenden brasilianischen Zuckerrohrernte als Folge von Trockenheit in den dortigen Hauptanbaugebieten. AgE