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topplus Saison vorzeitig beendet

Zu viel Spargel und Erdbeeren bei schwacher Nachfrage - Erzeuger verzweifeln

Aufgrund eines Überangebots sind die Preise für Spargel und Erdbeeren massiv gefallen. Ungewöhnlich spät kam ausländische Ware auf den Markt und verdrängt durch Dumpingpreise die heimische.

Lesezeit: 3 Minuten

Von einem Überangebot und geringer Nachfrage ist die diesjährige Erdbeer- und Spargelsaison geprägt. Wir schauen uns die beiden Märkte genauer an:

OGA Bruchsaal zieht Reißleine bei Spargel

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Die Obst- und Gemüsegenossenschaft (OGA) in Bruchsal zieht Konsequenzen und beendet die Spargelsaison früher als sonst. Laut einem SWR-Bericht hätten viele Erzeuger mindestens die Hälfte ihrer Spargelflächen vorzeitig stillgelegt. Kostete ein Kilo Spargel im Mai 2021 noch 8,36 €, waren es jetzt nur 6,92 €.

"Wir bekommen einfach keine Ware mehr", so OGA-Geschäftsführer Hans Lehar. Wegen des guten Wetters gab es zu Beginn der Saison ein Überangebot, danach fehlte einfach die Nachfrage. Dafür seien verschiedene Faktoren verantwortlich, sagt Hans Lehar. Zum einen produziere die Branche seit Jahren zu viel Spargel, andererseits biete der Einzelhandel ausländische Ware zu Dumpingpreisen an.

In normalen Jahren hat die OGA bis rund 5.000 t Spargel vermarktet, in diesem Jahr werden es vermutlich 20 bis 30 % weniger sein, so Lehar.

Mit ein Grund soll auch die Inflation sein. Laut einem AMI-Sprecher ist Spargel nicht alltagsrelevant, da er immer schon recht teuer war. Wenn Verbraucher dann noch von steigenden Kosten hören, hielten sie sich zurück oder würden auf Importspargel ausweichen. Dieser würde für 3,98 € angeboten.

Preisrutsch bei Erdbeeren

Nicht besser sieht es bei den Erdbeeren aus. Kostete das Kilogramm deutscher Erdbeeren 2021 im Schnitt noch 7,64 €, waren es zuletzt 4,90 €. Aldi und Netto verschleuderten Erdbeeren aus Spanien und Griechenland kürzlich sogar für 2,22 €. Bei deutscher Ware daneben standen 3,58 € auf dem Preisschild.

Fakt ist, dass viele Erdbeerproduzenten ihre Flächen verkleinern oder ganz aus dem Geschäft aussteigen. Dazu kommt der Ukrainekrieg. In dessen Folge hätten die niederländischen und belgischen Erzeuger die Erdbeeren in den Gewächshäusern später gepflanzt, um Energie zu sparen. Als die deutsche Feldsaison dann begann, habe es ein deutliches Überangebot von Gewächshaus-Erdbeeren gegeben, heißt es. Zusätzlich waren spanische Erdbeeren später reif und lange auf dem Markt. Das hat deutschen Produzenten die Preise verdorben.

Dazu kommt das Verhalten des LEH. Dieser zahle laut einem Praktiker 1,01 € für ein 500-Gramm-Schälchen Erdbeeren. Um die Produktionskosten zu decken, bräuchten die Landwirte dagegen 1,60 € bis 1,70 €. Gezielt suche der Handel auch Anbauer, die Ware vom Vortag für 80 Cent abgeben. Und da gebe es immer welche, ist zu hören. Dieses Gebaren soll schon eher die Regel als die Ausnahme sein. Und zusätzlich kommt nun auch noch die Anhebung des Mindestlohns auf die Bauern zu. Verständlich, dass viele aus dem Erdbeergeschäft aussteigen.

Da half auch die medienwirksame Aktion eines Landwirts aus dem westfälischen Coesfeld nichts, der seine Erdbeeren aus Protest abmulchte. Berichten zufolge soll die Aktion nach hinten losgegangen sein; er habe reichlich Beschimpfungen für die Lebensmittelvernichtung bekommen.

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