Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) hat ihre Bioenergie-Potenzialabschätzung aktualisiert. Demnach können wir im Jahr 2050 unseren Primärenergiebedarf zu über einem Viertel aus einheimischer Biomasse decken.
Der Löwenanteil kommt dann mit Energiepflanzen und Reststoffen wie Stroh, Gülle und Mist aus der Landwirtschaft. Dieses Potenzial ist derzeit erst zu einem Drittel ausgeschöpft. An zweiter Stelle folgt Energieholz, u. a. Wald- und Industrierestholz und Altholz. Dieses Potenzial nutzen wir bereits zu zwei Dritteln. Das Energiepotenzial organischer Rest- und Abfallstoffe, z. B. aus der Grünflächenpflege, aus der Biotonne oder aus Gewerbe und Industrie, ist hingegen vergleichsweise gering und heute schon so gut wie ausgeschöpft.
Bioenergie lieferte 2015 8 Prozent des Primärenergieverbrauchs (PEV) in Deutschland, der insgesamt bei 13.306 PJ lag. Experten gehen davon aus, dass er bis zum Jahr 2050 auf knapp 6.900 PJ sinken wird. Wenn wir dann alle vorhandenen Biomassepotenziale energetisch bzw. über die Kaskadennutzung erst stofflich und im Anschluss energetisch nutzen, können wir über ein Viertel unseres PEVs decken. Voraussetzungen dafür sind ein gesellschaftlicher Konsens und entsprechende Rahmenbedingungen.
Die Zahlen zeigen: Vor allem Landwirte könnten zum Fortschritt der Energiewende beitragen und mit Bioenergie eine steuer- und regelbare Ergänzung zu Wind und Sonne liefern, so die FNR.