Durch einen Aufruf des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) brannten am 17. August auf weit mehr als 100 Milchviehbetrieben in ganz Ostfriesland Mahnfeuer. Auch Firmen des vor- und nachgelagerten Bereichs beteiligten sich an dieser Aktion, teilt Andrea Sweers vom BDM mit.
Die Landwirte machten mit den Feuern auf die katastrophale Lage am Milchmarkt aufmerksam. "Seit dem letzten Sommer ist der Milchpreis für die Landwirte um mehr als 30 % eingebrochen. Viele Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand, fahren Verluste ein und können ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen", so Sweers.
Verursacht werde diese Situation durch einen starken Rückgang der internationalen Nachfrage nach Milchprodukten bei gleichzeitiger Steigerung der Produktion weltweit, aber vor allem auch in Europa nach dem Wegfall der Milchquote.
Diese Entwicklung war nach Ansicht des BDM vorhersehbar, trotzdem seien manche Verbände, die Molkereien und auch die Bundespolitik anscheinend nicht darauf vorbereitet, kritisiert Sweers weiter. Unabhängig von Größe oder Verbandszugehörigkeit bräuchen die Milcherzeuger jetzt Lösungsansätze, wie die aktuelle Krise möglichst schnell beendet werden kann. Außerdem müssten solche existenzbedrohenden Krisen in Zukunft unbedingt vermieden werden.
Am 24. August will der BDM nun eine Staffelfahrt von Aurich durch ganz Deutschland nach München starten. Weiterhin werden die Landwirte am 7. September mit den europäischen Kollegen in Brüssel demonstrieren. Anlass ist die außerordentliche Agrarministerkonferenz zur derzeitigen Krise.