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Mess-Projekt zu Schadgasen

LWK Nds. untersucht Umwelt- und Tierwohl-Effekte im Außenklimastall

Mit Hilfe zahlreicher Sensoren im Versuchsstall wollen Fachleute Messdaten sammeln, die Aufschluss über positive Effekte auf die Umwelt durch Kot-Harn-Trennung gegenüber dem Standard-Stall geben.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine verlässliche Datengrundlage für die künftige Planung von emissionsarmen Außenklimaställen sowie weitergehende Erkenntnisse über positive Effekte auf das Tierwohl erwarten Praktiker und Forscher im Projekt „EmiMin – Emissionsminderung in der Nutztierhaltung“.

Dabei nimmt der umgebaute Außenklimastall in der Versuchsstation für Schweinehaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Wehnen (Kreis Ammerland) als Messlabor in diesem bundesweit einmaligen Projekt eine Schlüsselposition ein.

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Im Gegensatz zur üblichen Haltungsform, bei der die Tiere während des Aufwachsens ausschließlich drinnen im Warmstall gehalten werden, haben die Schweine in einem Außenklimastall zusätzlich Zugang zum erweiterten Auslauf, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Dort bekommen sie Tageslicht und frische Luft, können sich Wind, Regen und Schnee aussetzen und sehen, was um sie herum geschieht – zusätzliche Reize, die sich positiv auf ihr Wohlbefinden auswirken.

Speziell entwickeltes Messverfahren

Überall dort, wo Schweine Kot und Harn absetzen, gelangen Ammoniak, Methan und Tiergeruch in die Umwelt. „Zu diesen Emissionen und zu den Strategien, diese zu vermindern, gibt es derzeit noch keine verlässlichen Daten – genau diese werden wir im Zuge dieses Projekts mit einem speziell entwickelten Messverfahren gewinnen“, sagte Hermann Hermeling, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, anlässlich der Inbetriebnahme des umgebauten Versuchsstalls vor den Toren Oldenburgs.

Kontakt zu Tieren aus anderen Gruppen möglich

„Im Innenraum des Stalls gibt es Ruhezonen, in denen die Schweine geschützt liegen können, sowie Fütterungsbereiche, in denen die Schweine das Futter vom Boden aufnehmen – damit unterstützen wir die Tiere darin, den Innenraum sauber zu halten“, erläuterte Carmen Horstrup, bei der LWK Leiterin der Versuchsstation für Schweinehaltung. „Von den Fütterungsbereichen aus gelangen die Schweine durch Türen, die sie selbst öffnen können, in die Außenbereiche – dort finden sie die Tränken und haben die Möglichkeit zum Kontakt mit Tieren aus anderen Gruppen.“

Spezieller Kanal mit Kot-Harn-Trennung soll Emissionen mindern

Unter dem Spaltenboden des Außenbereichs offenbart sich das Besondere am zweigeteilten LWK-Außenklimastall: Unter der einen Hälfte ist ein normaler Flüssigmistkeller, in dem sich die Hinterlassenschaften der Tiere sammeln. Unter der anderen Hälfte dagegen befindet sich ein spezieller Kanal: Urin fließt über eine schmale Rinne ab, Kot wird mit einem automatischen Schieber regelmäßig abgeschoben. „Durch die Trennung der festen und flüssigen Bestandteile sollen die Emissionen erst gar nicht entstehen“, berichtete Stefan Sagkob, bei der LWK Leiter des Sachgebiets Projekt- und Versuchswesen Tier.

„Mit Hilfe zahlreicher Sensoren in beiden Stallbereichen werden in den nächsten Jahren Messdaten nach dem europäischen Vera-Prüfprotokoll gesammelt, die Aufschluss darüber geben sollen, welche positiven Effekte auf die Umwelt die Kot-Harn-Trennung gegenüber dem Standard-Stall haben“, kündigte Lars Broer, Leiter der beteiligten Emissions- und Immissionsmessstelle des LWK-Analytik-Unternehmens LUFA Nord-West, an. Außerdem kommt zusätzlich ein Enzym zum Einsatz, das die Entstehung von Ammoniak verhindern soll.

„Die Emissionen sind ein wichtiges Kriterium in der Genehmigungspraxis bei Außenklimaställen“, hob Kammervizepräsident Hermeling hervor.

Projektpartner: Neben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sind das Institut für Boden und Umwelt des LWK-Laboranalytik-Unternehmens LUFA Nord-West, das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft, das Institut für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin – Informationszentrum Lebenswissenschaften in Köln, die Abteilung Technik in der Tierhaltung des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam, das Institut für Landtechnik an der Universität Bonn sowie das Institut für Agrartechnik an der Universität Hohenheim am Projekt „EmiMin“ beteiligt.

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