Plakataktion

Freiheit für den Rothirsch

Mit einer großen Plakat-Kampagne in der Stuttgarter Innenstadt will die Deutsche Wildtierstiftung Aufmerksamkeit für den Rothirsch erzeugen. Vor allem in Baden-Württemberg wird er massiv bejagt.

von Hanna Grieger Hanna Grieger
Schreiben Sie Hanna Grieger eine Nachricht

Als „verfressene Sau“ wird der Rothirsch auf den Plakaten in der Stuttgarter Innenstadt beschimpft. Mit dieser Aussage will die Deutsche Wildtier Stiftung Aufmerksamkeit erzeugen – für den Rothirsch und seinen schwindenden Lebensraum. Dieser sei in seinem natürlichen Lebensraum meist unerwünscht, erklärt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter der Abteilung Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung.

Wo die Rothirsche leben dürfen, entscheiden die Bundesländer. Meist sind dafür eigene Rotwildbezirke vorgesehen. Bei Grenzüberschreitung müssen die Tiere erschossen werden. Vor allem in Baden-Württemberg sei die Rotwildpolitik besonders streng. „Hier darf der Hirsch nur auf 4 % der Landesfläche in fünf Rotwildbezirken existieren. Auf der restlichen Landesfläche muss er per Gesetz ausgerottet werden“, so Kinser. Die Richtlinie dazu laufe am 30. November aus.

Lebensräume schaffen

Der Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung schlägt vor, zukünftig zumindest die Rothirsche zu schonen, die sich entlang der Wildtierkorridore des Generalwildwegeplans von Baden-Württemberg bewegen. So werde zumindest der genetische Austausch bestehender Vorkommen möglich. Mittelfristig sollten jedoch weitere geeignete Gebiete wie die Schwäbische Alb oder der Schwarzwald wieder zum Lebensraum des Rothirsches werden.

Die Redaktion empfiehlt

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß den Datenschutzbestimmungen zu.