Landwirte aus Bielefeld machen auf Bussen gerade auf den starken Flächenfraß aufmerksam. Sie möchten veranschaulichen, wie wichtig es ist, die Ressourcen der Natur und die vorhandenen Lebensräume zu bewahren und zu schützen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um Klimawandel sei eine regionale Erzeugung und ein Verzicht auf einen unnötigem Flächenfraß wichtiger denn je, erklärt Heinrich Quakernack, Vorsitzender des Vereins zu Förderung der Landwirtschaft in Bielefeld.
Die Nachfrage nach Flächen sei groß. Landwirtschaftsflächen seien nicht nur für diverse Bauprojekte gefragt, sondern sie müssten allzu oft herhalten, wenn es um Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen geht. Bei jedem Eingriff in die Natur und Landschaft muss die beanspruchte Fläche eins zu eins ausgeglichen werden. „Die entsprechenden Flächen werden dann aus der landwirtschaftlichen Erzeugung genommen, weil Ackerflächen billiger als das Aufarbeiten von Industriebrachen sind“, erläutert Quakernack
„Wir appellieren an die Politik, zum Schutz unserer wertvollen Flächen strategische Stadtplanung mit Augenmaß zu betreiben“, untermauert der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Herford-Bielefeld Hermann Dedert. Innenverdichtung und die primäre Nutzung von Industriebrachen sowie Konversionsflächen müssen hierbei oberste Prämisse haben. Erst müssten nachweislich alle Möglichkeiten in der Stadt selbst ausgeschöpft sein, bevor neue Wohn- und Gewerbegebiete ausgewiesen werden dürfen, fordert er. Sofern Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen notwendig werden, gelte es, diese gemeinsam mit Landwirten zu erörtern und beispielsweise durch die Aufwertung bestehender Naturschutzflächen landwirtschaftliche Äcker und qualifizierte Verbesserung von Gewässern zu schützen.