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Horsch-Live über die Bedeutung des Green Deals für die Landwirtschaft

Über die Farm to Fork-Strategie, den Green Deal, deren Folgen und die Landwirtschaft der Zukunft diskutierten Michael und Philipp Horsch, Theo Leeb und top agrar-Chefredakteur Guido Höner.

Lesezeit: 4 Minuten

Klimawandel und Umweltzerstörung sind existenzielle Bedrohungen für Europa und die Welt. Deshalb braucht Europa eine neue Wachstumsstrategie, wenn der Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft gelingen soll, in der bis 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden, das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung abgekoppelt wird und niemand, weder Mensch noch Region, im Stich gelassen wird.

Michael Horsch, Philipp Horsch und Theo Leeb diskutieren am 23. Februar in Schwandorf mit top agrar Chefredakteur Guido Höner unter Moderation von Michael Braun, Sales Support bei Horsch.

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Braun stellte eingangs fest, dass der Green Deal alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche betrifft. Das sieht auch Guido Höner so. „Ich finde, mit dem Green Deal muss man sich ein bisschen konkreter auseinandersetzen“, sagte er. Es würden Lösungen diskutiert, um auf den Klimawandel zu reagieren. „Dass Wetterextreme zunehmen, das weiß die Landwirtschaft. Und ich finde es gut, dass sich die EU das anschaut und überlegt, wie man damit umgehen kann. Viele Landwirte kritisieren den Green Deal, aber ohne mal genau reingeguckt zu haben. Sicherlich gibt es in der Farm to Fork-Strategie Punkte, die kritisch aus Sicht der Landwirtschaft zu bewerten sind“, sagte er. Deswegen aber alles abzulehnen, sehe er nicht so.

„Große Perspektiven für die gesamte Wirtschaft“ sieht Geschäftsführer Michael Horsch. Die EU habe mit dem Green Deal großes geschaffen, mit Auswirkungen auf die ganze Welt. „Die Farm to Fork-Strategie mit ihren vier Kernbereichen Reduzierung des Pflanzenschutzes um 50 % bis 2050 (Die Hälfte muss bis 2030 schon erreicht sein), Reduzierung der Düngung um 20 %, mehr Tierwohl und Antibiotikareduktion um 50 % sowie bis 2050 25 % Ökobetriebe in der EU. „Das ist eine ziemlich sportliche Sache“, so Horsch, wobei noch viele Punkte offen sind und Details ausgearbeitet werden müssen, was er aber mit Spannung verfolge.

Auch Philipp Horsch wertet den Green Deal als Perspektive in Zeiten großer Herausforderungen für die ganze Gesellschaft. Er kenne eine ganze Reihe Landwirte, die schon ganz nah dran seien am Thema und der Anpassung.

Theo Leeb ist überzeugt davon, dass wir auch in Zukunft noch weiter Flüssigkeiten sehr präzise auf den Feldern verteilen werden. „Die Frage ist nur was, und da werden wir in Zukunft sicher andere Produkte sehen, die wir heute noch gar nicht kennen und nicht einmal eine Ahnung davon haben“, so Leeb. Er sei zuversichtlich, dass man dann auch Pflanzenschutzgeräte brauche. Man müsse sich nur gedanklich davon lösen, das Gerät mit Chemie in Verbindung zu bringen. Man müsse zudem froh sein, dass die EU nur von Reduktion rede, und nicht von Verboten. Nur aktuell sei noch gar nicht klar, auf was sich die 50 %ige Reduktion von PSM beziehe, auf den Verbrauch von heute oder einen Schnitt? Hier müsse zügig Klarheit herrschen. Er meint auch, dass man die Minderungsdiskussion schon früher hätte führen müssen, dann wären sicherlich noch einige Mittel da, die nun verboten sind. Sein Unternehmen arbeite jedenfalls aktiv an technischen Lösungen, die die Mittelreduktion unterstützen, wie die aktive Geständeführung, Spot-Spraying, künstliche Intelligenz und Satelitendaten-Nutzung.

Klare Rahmenrichtlinien unterstützt auch Guido Höner, die Bauern müssten wissen, wo es hingeht. „Ich finde es richtig, dass nicht sofort alles verboten wird, sondern das gesagt wird, wir müssen einen Baukasten behalten und sagen, wo können wir mechanisch arbeiten und wo müssen wir chemisch arbeiten.“ Darauf müsse auch die Zulassungssituation reagieren. Er sehe, dass viele konventionelle Bauern sich beim Ackerbau öffnen, dass Grabenkämpfe zwischen Konventionell und Öko aufhören und alle voneinander lernen. Das mache ihm Hoffnung und sei auch als Fachzeitschrift extrem spannend. „Die Farm to Fork-Strategie funktioniert aber nur, wenn wir das alle zusammen in der EU machen, in allen Ländern“, mahnt Höner, der einige abwartende Staaten sieht, die mit ihren Produkten im Export für Ungleichgewicht bei den Wettbewerbsbedingungen sorgen könnten. Daher müssten die Regeln für alle gleichermaßen gelten.

Die weitere Diskussion sehen Sie im Video oben.

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