„In die Bio-Sauenhaltung einzusteigen, ist der richtige Schritt gewesen“, sagt Sebastian Schulte-Remmert, der gemeinsam mit seinem Vater Wilhelm Schulte-Remmert einen Bio-Betrieb in Nordrhein-Westfalen betreibt. Das Video oben, das im Rahmen der Aktionstage Ökolandbau NRW gedreht wurde, gibt Einblicke in den Alltag eines wirtschaftlich gesunden Bio-Betriebes, der vor sieben Jahren seine Sauenhaltung auf Bio umgestellt hat.
„Ob Verbraucher, oder Landwirt ─ jede Frau, jeder Mann kann sich hier überzeugen, dass Tierwohl schon heute zum Nutzen aller praktiziert werden kann“, sagt Jan Leifert, Vorsitzender der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW (LVÖ), gegenüber dem bioland-Fachmagazin.
Keine Preiskrise auf dem Bioschweinemarkt
Zuletzt verkündete das Aktionsbündnis Bioschweinehalter Deutschlands (ABD) Erhöhungen der Erzeugerpreise auf 4 bis 4,20 €/kg Schlachtgewicht. „Diese Preise sind ein Signal für konventionelle Betriebe umstellen zu können. Allein schon die gestiegenen Baukosten und das Bedürfnis, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fair zu entlohnen, rechtfertigt höhere Preise für Bio-Schweine und Bio-Ferkel“, so Heinrich Rühlfing vom ABD.
Er beobachtet, dass viele Handelsketten und Bündler weiterhin langjährige Lieferverträge anbieten. Sie seien Voraussetzung dafür, dass die enorm gewachsene Nachfrage im Handel – im Lebensmitteleinzelhandel ebenso wie im Naturkosthandel – nach wertvollem Bio-Schweinefleisch gedeckt werden kann. Rühlfing beobachtet eine preisliche Differenzierung zwischen Schweinefleisch, das nur nach EU-Bio-Verordnung produziert wird, und Schweinefleisch aus Ställen, die die umfassenderen Richtlinien der Verbände erfüllen, schreibt das bioland-Fachmagazin weiter.
Von den steigenden Preisen für Schweinefleisch sollen auch die Ferkelerzeuger als wichtiger Teil der Wertschöpfungskette in bewährter Form profitieren, so Rühlfing. Das Aktionsbündnis schaut zuversichtlich auf die Entwicklung des Marktes für Bio-Schweine und strebt ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch an, so dass der Markt weiter ruhig und beständig wachsen kann, heißt es.