Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.
Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.
Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.
Zu: "RVZ-Betrugsvorwürfe: Jetzt ist das Ergebnis der forensischen Untersuchung da"
Das von der RVZ in Auftrag gegebene forensische Untersuchung wegen der Falschdeklaration von Rindern liegt vor. Das Ergebnis bestätigt schwere Täuschungen.
Vorsatz oder Fahrlässigkeit?
"Wenn ich den Artikel lese erkenne ich kein Motiv für die "Täuschung" wenn die RVZ keinen Vorteil davon hatte. Da stellt sich die Frage, was war das Motiv für die zwei Mitarbeiter zu "täuschen" oder haben sie einfach nur Fehler begangen?" (Wilfried Maser)
Wer hat den Vorteil?
"Das frage ich mich auch: wer hat den Vorteil aus der Täuschung gehabt, wo ist das Geld geblieben? Bei den Mitarbeitern? Was treibt einen Mitarbeiter an, so was zu machen? Die reine Lust am Betrug kann es wohl nicht gewesen sein." (Erwin Schmidbauer)
Fragen über Fragen...
"Eines bleibt mir aber bei diesen Aussagen immer noch unklar: Wenn gefälschte Lieferscheine eingegangen sind - mit falschen Bullenmästern als Lieferant - wohin wurden dann die Bullen bezahlt und wie? Oder gab es für jedes Tier zwei Lieferscheine? Irgendwie bleibt diese ganze Angelegenheit etwas undurchsichtig. Da helfen auch die Beteuerungen der beiden Herren jetzt nix." (Stefan Lehr)
"Wenn Datenschutz zum Täterschutz wird... Zentrale Fragen bleiben unbeantwortet: Wer hat vom Betrug profitiert? Und damit einhergehend: Was war das Motiv?" (Philipp Dümig)
Zu: "Lidl und Aldi mit historischen Preissenkungen: Gefahr für Landwirte?"
Die Discounter Lidl und Aldi senken massiv ihre Preise. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband ist alarmiert und erinnert an die möglichen Folgen für die deutschen Bauern.
Sparen okay – aber nicht auf dem Rücken der Bauern
"Die Supermärkte können es ruhig billiger anbieten, aber nur, wenn sie deswegen auf den eigenen Gewinn verzichten. Die Landwirte und Hersteller werden gleich bezahlt und der Endverbraucher spart Geld. Wäre schön, aber das wird leider auf dem Rücken des kleinen Mannes ausgefochten." (Simon @becauseofsimon, via Instagram)
"Die Discounter haben doch die Milliarden auf den Konten und nicht die Landwirte. Also können die locker die Preise senken, ohne das es bei der Landwirtschaft gekürzt wird." (Robert Frank)
Wertschätzung beginnt beim Erzeuger
"'Rukwied appelliert deshalb an den Handel, die Lebensmittel zu dem Wert zu verkaufen, den sie haben?' Rukwied sollte bei den Erzeugerpreisen anfangen. Hier wehrt sich der Bauernverband strickt, z.B. bei der Milch verbindliche Verträge mit festgelegten Mengen und Preisen verpflichtend werden zu lassen. Das würde verhindern, dass der LEH Preise unterhalb der Produktionskosten durchsetzt." (Josef Schmid)
Zu: "Landwirte besorgt die aktuelle Trockenheit"
Nach dem trockenen Frühjahr fiel in den letzten Tagen der lang erwartete Regen. Wie erleben top agrar Leser die aktuelle Trockenheit und wie viel Regen fiel bei Ihnen am vergangenen Wochenende?
"Ich habe auch Beregnung eingesetzt, aber wesentlich weniger und auch später als in früheren Jahren und bin eigentlich erstaunt, wie gut die Bestände noch aussehen. Sogar Sandköpfe haben bei mir noch nicht gezeichnet. Ich denke, das ist auch ein Zeichen dass die Bodenbearbeitung bzw. die Wirtschaftsweise passt, sodass das Wurzelwachstum nicht eingeschränkt ist. Auch habe ich beobachtet, dass die Bestände besser sind als nach einem nassen Frühjahr, wo die Pflanzen kein gutes Wurzelsystem ausbilden mussten." (Bernd Brunhöver)
Zu: "Foodwatch Umfrage: Verbraucher befürworten höhere Fleischsteuer wohl doch"
Der Großteil der deutschen Verbraucher ist laut einer Umfrage bereit, eine höhere Steuer auf Fleisch zu bezahlen, wenn dadurch das Tierwohl verbessert wird. Agrarminister Rainer lehnt das bislang ab.
"Zuerst müsste der Gesetzgeber die Sonderangebote auf Lebensmittel, speziell auf Fleisch verbieten." (Peter Schuberth)
Moralisch fordern, billig kaufen
"Wieviel Umfragen zu diesem Thema braucht es noch, um die Diskrepanz zwischen Aussagen bei Umfragen und dem Kaufverhalten der Verbraucher zu erkennen. Bis jetzt hat sich immer das gleiche Ergebnis gezeigt! Der Großteil der Verbraucher ist sehr preissensibel! Wenn die Politik die Lebensmittel aus Lenkungsgründen verteuern will, dann soll sie dieses tun aber nachher nicht jammern wenn sie dafür an der Wahlurne abgestraft wird." (Helmut Gahse)
"Da die Umfrage von Foodwatch kommt ist sie völlig wertlos. Der sogenannte Verbraucher ist immer für höhere Preise, wenn es dem Tierwohl dient, selbst will er aber nicht mehr ausgeben." (Franz-Josef Aussel)
Die Wahrheit steht auf dem Kassenbon
"Die ehrlichste Umfrage findet an der Kasse statt. Dort entscheidet der Kunde Tag täglich. Schaut was die Leute an Fleisch kaufen, dann wirst ihr Bescheid.
Wer mehr Tierwohl will, kauft auch jetzt schon nicht Haltungsform 1. Das ist wie mit den Bio-Umfragen, nach denen angeblich so viele Leute Bio Produkte wollen. Und was sagen die Geschäfte? Zu geringer Absatz.
Fazit: die Leute, denen etwas wirklich am Herzen liegt, handeln außerhalb jeder Umfrage nach ihrem Anliegen. Das dürften dann auch die sein, die eben nicht im Discounter zu solchen Produkten greifen, sondern die regionalen Landwirte und Metzger unterstützen." (Madlen Dreßler, via facebook)
Zu: "Tierhaltungskennzeichnung startet erst im März 2026"
Das Bundeskabinett hat sich auf eine Verschiebung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes geeinigt. Es soll nun am 1. März 2026 starten. Union und SPD wollen das Gesetz bis dahin reformieren.
"Das "Rumdoktern" an überflüssigen Gesetzen ist keine Lösung. Der versprochene Bürokratieabbau gelingt nur mit Abschaffung von Gesetzen! Dazu fehlt aber offensichtlich der politische Mut." (Arnold Krämer)
Zu: "Horsch: 'Deutsche Landtechnik ist weltweit führend'"
Für Philipp Horsch ist Wirtschaft die Basis des Wohlstands. Er fordert ein Bekenntnis zu Wirtschaftspolitik und sieht dann in Deutschland die weltweit besten Voraussetzungen für die Landtechnik.
"Das ist der wichtigste Satz überhaupt: "Ganz allgemein: zurück zu mehr Vertrauen und Verantwortung, anstelle von Kontrolle, Verboten und Regulierungen." Denn durch dieses Vertrauen in unsere Wirtschaft, ist unser Wohlstand, erst entstanden. Und der soll nun auf Biegen und Brechen und für jeden per Gesetz und Verordnung erhalten werden.
DAS funktioniert nicht und hat auch noch nie funktioniert! Weg vom "alle retten wollen" und hin zur Eigeninitiative, Verantwortung und dem Vertrauen, dass es auch ohne die Regulierung eines jeden Punktes und Kommas geht. Vor allem würde dies Innovationen freisetzen und Investitionsprozesse - und damit Arbeitsplätze - beschleunigen und sichern." (Stefan Lehr)
Zu: "Ärger um die Erntegut-Bescheinigung: Landwirte boykottieren STV"
Kurz vor der neuen Ernte herrscht in Sachen Erntegut-Bescheinigung Ratlosigkeit. Klar ist nur: Die Plattform der Saatgut-Treuhand stößt auf breite Ablehnung, wie unsere Umfrage zeigt.
Bürokratiemonster statt Einigung
"Von Anfang an fehlten auf beiden Seiten Kompromissbereitschaft und Zusammenarbeit. Die Saatzuchtfirmen haben mit der Treuhand ein Bürokratiemonster geschaffen, das offensichtlich Datenhunger entwickelt hat, den zu stillen wir Landwirte nicht bereit sind. Es wäre so einfach gewesen, über eine Sonderabgabe beim Saatgutaufbereiter und im Falle der Eigenaufbereitung über den Beizmittelbezug eine Lösung mit geringen Bürokratieaufwand zu finden. Jetzt stehen beide Seiten vor einem Scherbenhaufen, der vermutlich weitere Prozesse und Marktverwerfungen nach sich zieht, aber letztlich keinem hilft." (Harald Knebel)
Zu: "Noch ein Riss und der Wolf im Kreis Helmstedt ist freigegeben"
Im Landkreis Helmstedt sorgt ein Wolfsrüde seit Monaten für wiederholte Risse bei Nutztieren. Nun hat der Kreis nach langer Prüfung entschieden: Einmal noch und er wird erlegt.
Nehmt euch ein Beispiel an Schweden
"Zu spät. Viel zu spät! Wenn schon zugelassen wurde, dass ein Wolf eines Rudels bereits mehrfach Nutztiere gerissen hat, dann wird es wahrscheinlich auch keinen Frieden geben, ihn jetzt noch zu entnehmen. Denn möglicherweise hat der Wolf sein Verhalten bereits anderen Tieren beigebracht. Die Gesetzeslage der zu hohen Populationszahlen und viel zu späten Abschussfreigaben führt dazu, dass es immer mehr Nutztierrisse geben wird, was eine Koexistenz auf Dauer erschwert.
Eines ist klar: Wir in Deutschland haben keine richtig guten Wolfsexperten, da viele Jahrzehnte Erfahrung einfach fehlen. Der Wolf war bei uns eben lange Zeit weg. Die echten HighEnd-Wolfsexperten gibt es dort, wo der Wolf schon immer war, bzw. nur kurz (fast) weg war, wo die Erfahrung also vorliegt. Und in diesen Ländern wird mit dem Wolf meist ganz anders umgegangen.
Man verfährt nach dem Motto "Wehret den Anfängen". Wird ein Wolf auffällig, schießt man ihn umgehend, um nicht mit weiteren Wölfen die gleichen Probleme zu bekommen. Überdies hält man die Populationsdichte gering. Ein gutes Beispiel ist Schweden. Wissenschaftlich begleitet hat man ermittelt, dass auch ein Bestand von landesweit 300 Tieren genügt, um den Arterhalt zu sichern. Und dass ein geringer Bestand an Wölfen eben besser für die Koexistenz mit dem Menschen ist, besser für die schwer zu schützende Weidetierhaltung und auch besser für wirklich bedrohte Tierarten auf der Speisekarte des Wolfs. Also wird jährlich gezählt und was den gesetzten Zielwert überschreitet, dann per Quotenjagd entnommen. Darüber hinaus werden auffällige Tiere (Nutztierrisse, oder wenn ein Wolf sich nahe des Menschen aufhält) sofort erlegt, um weiteren Problemen vorzubeugen. Diese Herangehensweise macht bei weitem mehr Sinn als die naive deutsche Zielsetzung, es müsse unbedingt die Population so übertrieben wachsen (vermutlich schon jetzt im Bundesgebiet über 2.000 Exemplare), dass der Wolf in jedem Winkel etabliert ist.
Weise wäre, das Vorgehen der Länder mit mehr Wolfserfahrung zu übernehmen. Was heißt das? Schließlich ist Schweden etwa 30% größer als Deutschland. Außerdem beträgt die (menschliche) Bevölkerungszahl Schwedens nur ein Neuntel und es gibt viel mehr Wälder usw. mit weitem Abstand zu Siedlungen, also ist in Deutschland objektiv betrachtet Platz für weniger Wölfe. Wenn in Schweden 300 Tiere anzustreben sind, müssten in Deutschland 100 oder 200 ausreichend und daher anzustreben sein. Sicher keine Tausenden!" (Andreas Gerner)
Immer dasselbe mit dem Wolf
"Die Hürden für einen Abschuss sind so hoch, dass sie faktisch nicht greifen. Unsere "demokratischen" Volksvertreter in den Parlamenten müssen doch endlich mal begreifen, was passiert, wenn sie offenkundige und seit Jahren bestehende Probleme nicht lösen. Die Menschen helfen sich selbst und/oder sie wählen diejenigen, die das Problem lösen werden!" (Ludger Hengelsberg)
Nur auffällige Tiere entnehmen
"Richtig so. Man muss konsequent gegen auffällige Tiere vorgehen, von mir aus auch in einem größeren Radius als nur von 5 km. Aber unauffällige Wölfe zu schießen, nur weil man der Auffassung ist, dass der Bestand eine Obergrenze erreicht hätte, ist kontraproduktiv und wird dem Problem nicht gerecht." (Philipp Dümig)