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Mit Grippeerregern leben

Lesezeit: 3 Minuten

Kranke Tiere früh erkennen und eine Impfstrategie verfolgen. Wie Landwirte mit Atemwegserkran-kungen in ihrer Herde umgehen sollten, erklärt Dr. Annette Pfitzner von der Universität München.

Welche Rolle spielen Atemwegserkrankungen auf Milchviehbetrieben?

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Pfitzner: Insgesamt nehmen die Atemwegserkrankungen zu, so ist unser Eindruck in der Rinderklinik. Hier melden sich immer wieder Betriebe, die plötzlich große Probleme damit haben.

Pfitzner: Insgesamt nehmen die Atemwegserkrankungen zu, so ist unser Eindruck in der Rinderklinik. Hier melden sich immer wieder Betriebe, die plötzlich große Probleme damit haben.

Wie reagieren Landwirte und Tierärzte bei Verdacht richtig?

Pfitzner: Natürlich ist es wichtig, kran-ke Tiere möglichst früh zu erkennen und zu behandeln. Denn damit die Behandlung erfolgreich sein kann, darf man am Anfang keine Zeit verlieren! Bei ungewöhnlichen Symptomen oder größeren Problemen ist eine Erregerdiagnostik sehr wichtig. Nicht alle Formen der Rindergrippe sind offensichtlich als solche sofort erkennbar. Das Bakterium Mannheimia haemolytica gehört z.B. zu den Atemwegserregern, aber verursacht nicht unbedingt Husten und Nasenausfluss. Außerdem sind beim Abhören der Lunge nicht die typischen lauten Geräusche einer Atemwegserkrankung zu hören, da die Lunge schon nach kurzer Zeit stark verdichtet sein kann. Zusätzlich zu dem Erregernachweis ist eine Sektion verendeter Tiere zu veranlassen.

Wie können Betriebe Grippeerkrankungen vorbeugen?

Pfitzner: Die Rindergrippe ist eine klassische Faktorenkrankheit. Das heißt sowohl unbelebte Faktoren (Stallklima) wie auch Erreger spielen eine Rolle wenn es zu Erkrankungen kommt. Meistens haben wir es mit Mischinfektionen durch verschiedene Erreger zu tun. Die verfügbaren Impfstoffe bieten eine gute Abwehrbasis, um vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen. Doch nur zu impfen, wenn die Kälber schon husten oder aufzuhören, wenn alles wieder gut läuft, ist nicht zielführend. Häufig wird dabei vergessen, dass auch weniger akute Atemwegserkrankungen später Leistungseinbußen bei den melkenden Kühen verursachen. Das Impfen aller Kälber auf dem Herkunftsbetrieb wäre ein wichtiger Schritt, die Häufigkeit und Heftigkeit von Atemwegserkrankungen zu minimieren und nicht zuletzt auch den Antibiotikaeinsatz in der Mast zu reduzieren! Denn Atemwegserkrankungen sind in Kälbermast- und Fresseraufzuchtbetrieben ein häufiges Problem. Der Einsatz von Impfungen sollte aber nicht die einzige vorbeugende Maßnahme sein. Es ist wichtig, auch andere Faktoren mit Einfluss auf Atemwegserkrankungen, wie z.B. das Stallklima, zu verbessern.

Was ist die richtige Impfstrategie?

Pfitzner: Es gibt nicht die eine Strategie für alle Milchviehbetriebe. Wenn ein Betrieb keine größeren Probleme mit Atemwegserkrankungen hat, keine Tiere zukauft, aber dauerhaft gesunde Kühe haben möchte, ist es nicht unbedingt nötig, alle Kühe regelmäßig nachzuimpfen. Es ist jedoch zu empfehlen, mit der Impfung bei den Kälbern anzufangen. Junge Kälber erhalten eine Dosis intranasal und eine, besser zwei Wiederholungsimpfungen. Diese Kombination bietet den besten Schutz, auch wenn der Schutz über die Biestmilch nachlässt. Dabei dürfen wir nicht vergessen: Über die Biestmilch erhalten die Kälber nur dann Antikörper bestimmter Erreger, wenn die Muttertiere dagegen geimpft sind oder durch eine entsprechende Infektion Antikörper gebildet haben. -klh-

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