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Ackerbau: Ein Drittel weniger Pflanzenschutz ohne Ertragsverlust?

Es gibt ein hohes Einsparungspotenzial bei Pflanzenschutzmitteln ohne damit die Produktivität im Ackerbau zu verschlechtern. Das behauptet ein französisches Wissenschafterteam um den Agrarökologen Nicolas Munier-Jolain. Unter Fachkollegen wird über die französische Sudie bereits heftig diskutiert...

Lesezeit: 2 Minuten

Es gibt ein hohes Einsparungspotenzial bei Pflanzenschutzmitteln ohne damit die Produktivität im Ackerbau zu verschlechtern. Das behauptet ein französisches Wissenschafterteam um den Agrarökologen Nicolas Munier-Jolain von der staatlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt INRA in Dijon in einer Veröffentlichung im Wissenschafts-Magazin "Nature Plants".

 

Die Forscher untersuchten für ihre Studie in 946 landwirtschaftlichen Betrieben in Frankreich den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM). Dann berechneten sie, wie viel davon ohne Ernte- und Einkommenseinbußen reduzierbar wäre. Auf Basis der Zahlen aus den Jahren 2009 bis 2011 kamen sie mit  einer neu entwickelten Berechnungsmethode zu dem Ergebnis, dass 77 % der landwirtschaftlichen Betriebe ohne Ertragsverlust weniger PSM einsetzen könnten. Insgesamt ließen sich dort 42 % der PSM bei gleichem Ertrag einsparen und zwar 37 % der Herbizide, 47 % der Fungizide und 60 % der Insektizide.


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Eine wichtige Maßnahme für eine nachhaltigere Produktion sei eine vielfältigere Fruchtfolge. Ansatzpunkte seien auch der Anbau gesünderer Sorten und die mechanische Unkrautbekämpfung. Der Agrarökologe Munier-Jolain gibt aber auch zu bedenken, dass es Futterbaubetrieben leichter falle, ihr Anbausystem zu ändern als Marktfruchtbetrieben, z.B. mit intensivem Kartoffel- und Rübenanbau auf Gunststandorten. Es gehe ihm nicht darum, alle Betriebe in Frankreich zu Futterbau- oder Bio-Betrieben zu machen. Aber etwas weniger Weizen exportieren, mehr Eiweißpflanzen anzubauen und weniger Soja zu importieren sei ein gangbarer Weg.

  

Unter Fachkollegen wird über die französische Studie bereits heftig diskutiert, berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ). Eine Übertragung der Ergebnisse auf die Situation in Deutschland sei nur eingeschränkt möglich, da die Datengrundlage der Studie aus den Jahren 2009 bis 2011 stamme, zitiert die SZ den Wissenschaftler Jürgen Schwarz vom Julius-Kühn-Institut in Kleinmachnow. Seither seien einige Probleme stärker aufgetreten, wie zum Beispiel Gelbrost seit 2014.  


"Die Schlussfolgerungen sind ziemlich sicher richtig", zitiert die SZ dagegen Maria Finckh von der Universität Kassel. Die Expertin für ökologischen Pflanzenschutz hält vor allem die Rolle der Fruchtfolge für wichtig. Fruchtfolgen würden kaum berücksichtigt, klagt sie. "Solange Pestizide billig sind, und es keine Beschränkungen gibt, wird sich das auch nicht ändern."

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