Eine Koalition aus Wasserverbänden, Umweltorganisationen und einer Gewerkschaft hat heute den Startschuss gegeben für eine Petition zur Verschärfung des deutschen Düngerechts. Das gemeinsame Ziel: Die Nitrat-Verschmutzung der Böden und Gewässer stoppen und eine gewässer- und umweltverträgliche Landwirtschaft einfordern.
Sie werfen den Bauern vor, durch massive Überdüngung der deutschen Felder durch großindustrielle Agrarwirtschaft zunehmend das Grundwasser zu gefährden. In einigen Regionen würden inzwischen alarmierende Nitratwerte gemessen.
Für die Wasserversorger werde es in vielen Regionen Deutschlands immer aufwendiger und kostenintensiver, die gesetzlichen Vorgaben der Trinkwasserverordnung einzuhalten. Damit drohe in einigen Regionen ein Anstieg des Trinkwasserpreises um über 60 %. Die Klage der Europäischen Kommission gegen Deutschland wegen Verstoßes gegen die EU-Nitratrichtlinie könnte zu hohen Strafzahlungen für Deutschland führen, die letztlich von den Steuerzahlern finanziert würden. Hinzu kämen die bestehenden Subventionen für die größtenteils industriell geprägte Landwirtschaft, erklären die Verbände von www.guelleverschmutzung-stoppen.de .
Trotz allem floriere der Gülltetourismus: Nach Angaben der Universität Wageningen wurden allein 2016 zwei Millionen Tonnen Wirtschaftsdünger aus den Niederlanden auf deutschen Äckern entsorgt. Das entspricht 66.600 LKW-Ladungen.
Die Kritiker fordern von Bundesregierung und EU-Kommission:
- Sofortiger Dünge-Stopp in belasteten Gebieten, wenn der Grenzwert(Schwellenwert/Umweltqualitätsziel) von 50 Milligramm Nitrat pro Liter im Grundwasser überschritten wird!
- Verpflichtende Stoffstrombilanzen ab 2018 für alle Agrarbetriebe!
- Gülle-Tourismus eindämmen: Gülletransporte bundesweit überwachen und in nitratbelasteten Gebieten Gülle-Importe stoppen!
- Agrarwende: Die Milliarden-Subventionen für die großindustrielle Agrarwirtschaft müssen sofort zugunsten einer gewässer- und umweltverträglichen Bewirtschaftung der Flächen umgeschichtet werden!