Discounter Aldi hat seine Anforderungen an das Pflanzenschutzmanagement für Obst, Gemüse und Kartoffeln verschärft. Im Laufe des Jahres will der Discounter dazu kommen, dass seine Produzenten den Einsatz vor allem von Neonicotinoiden weiter reduzieren.
Seit dem 1. Januar 2016 schließen Aldi Nord und Süd den Einsatz von acht Wirkstoffen beim Anbau von deutschem Obst, Gemüse und Kartoffeln aus. Damit will Aldi nach eigenen Angaben den Bienenschutz in Deutschland aktiv fördern und im Sinne der Verbraucher an einer Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden arbeiten. Konkret handelt es sich um die Wirkstoffe Chlorpyrifos, Clothianidin, Cypermethrin, Deltamethrin, Fipronil, Imidacloprid, Sulfoxaflor und Thiamethoxam.
Runder Tisch erarbeitet Lösungsansätze
Seine neuen Qualitätsanforderungen diskutierte der Discounter in dieser Woche bei einem Runden Tisch mit Vertreter von Erzeugern, Verbänden und Vereinen, Pflanzenschutzberatern und -ämtern sowie Prüflaboren. „Gemeinsam wurde ein praktikabler Lösungsansatz erarbeitet, mit dem alle Parteien sowohl dem Bienenschutz als auch den landwirtschaftlichen Bedürfnissen Rechnung tragen“, teilte Aldi im Anschluss dran mit.
Einsatz von Neonicotinoiden soll begrenzt werden
Besonders kritisch sieht Aldi die Gruppe der Neonicotinoide. Das Unternehmen begründet dies mit dem Verdacht gegen die Neonicotinoide, für den Rückgang von Fluginsekten wie Bienen, Schmetterlingen und Schwebfliegen in Deutschland mit verantwortlich zu sein. "Der Einsatz dieser bienentoxischen Wirkstoffe auf dem Feld darf als Spritzanwendung nicht mehr stattfinden", sagte Ralf-Thomas Reichrath aus dem Qualitätswesen von Aldi Süd.
Zeitplan bis Ende 2016 vorgesehen
Die Beteiligten des Runden Tisches hätten sich dazu verpflichtet, in Zukunft intensiv an der Reduzierung des Einsatzes dieser Wirkstoffe im Rahmen der Beizung, der Saatgutinkrustierung sowie in der Jungpflanzenanzucht zu arbeiten. Hierzu wurde vereinbart, bei einem weiteren Treffen bis Ende 2016 eine gemeinsame Zeitlinie verbindlich zu erarbeiten. "Die heute am Runden Tisch beschlossene Vorgehensweise beweist vorbildlich die gute und lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten im Sinne einer umwelt- und verbraucherverträglichen Landwirtschaft", teilt die Unternehmensgruppe Aldi abschließend mit.
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