Die in diesem Jahr eher späteren Aussaattermine müssen beim Braugerstenanbau nicht zwingend schwache Erträge und mindere Qualitäten bedeuten. Darauf hat die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz hingewiesen und damit die aktuelle Generalaussage der Braugerstengemeinschaft, wonach sich Braugerste trotz später Aussaat lohne, zumindest diesbezüglich bestätigt.

Der Kammer zufolge zeigen die amtlichen Ertragsergebnisse, dass in den Jahren, in denen Mitte bis Ende April noch Braugerste gedrillt wurde, hohe Erträge mit guten Qualitäten gedroschen worden sind. Bestätigt werde diese Feststellung im Grundsatz auch durch die Ergebnisse des Versuchswesens.

Ausschlaggebend für die Ernteergebnisse seien die Aussaatbedingungen und der Witterungsverlauf nach der Saat bis zur Ernte, erläuterte die Kammer. Daher sollten auch in den Höhenlagen, wo derzeit noch kaum Braugerste gedrillt sei, keine Kompromisse bei der Saatbettbereitung gemacht werden. Bei den Saatstärken sollte allerdings dem durch die derzeitigen Niederschläge weiter verzögerten Aussaattermin Rechnung getragen werden.

In den Frühdruschgebieten habe die Gerste ab dem 20. März unter recht guten Bedingungen ausgesät werden können, berichtete die Landwirtschaftskammer. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre seien ausreichend Feuchte und Wärme im Mai bis Anfang Juni und keine übermäßige Hitze Ende Juni bis Anfang Juli den Erträgen und Qualitäten zuträglich. Wünschenswert wären zudem attraktive Preise und ausreichend lange Trockenphasen in der Ernte. (AgE)