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BASF hatte mit Syngenta über Übernahme verhandelt

Der Chemiekonzern BASF hatte im Poker um den Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta offenbar deutlich mehr Interesse, als bislang bekannt. Nach Informationen des Handelsblattes hatten die Ludwigshafener in den vergangenen Monaten selbst ernsthaft mit Syngenta über eine Übernahme verhandelt.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Chemiekonzern BASF hatte im Poker um den Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta offenbar deutlich mehr Interesse, als bislang bekannt. Nach Informationen des Handelsblattes hatten die Ludwigshafener in den vergangenen Monaten selbst ernsthaft mit Syngenta über eine Übernahme verhandelt und wurde erst auf der Zielgeraden von Chemchina mit einer 43 Mrd. Dollar schweren Bar-Offerte überrundet. Die Aktionäre bekommen von den Chinesen jetzt 480 Franken je Aktie, inkl. 5 Franken Sonderdividende.


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Für die Mitarbeiter von Syngenta soll die jetzige Lösung dabei die bessere sein, schreibt das Handelsblatt weiter. Der Vorstand bleibe im Amt und die 28.000 Mitarbeiter behielten ihren Job, heißt es. Bei einer Übernahme durch BASF wäre es dagegen zu einem harten Sparkurs gekommen.


Insgesamt erlebt der Agrochemiesektor gerade eine neue Konsolidierungsrunde. Im Sommer 2015 bemühte sich zunächst der US-Saatgutriese Monsanto vergeblich um eine Übernahme von Syngenta. Wenig später verkündeten die US-Chemiekonzerne Dow Chemical und Dupont ihren Zusammenschluss – u.a. mit dem Ziel, einen neuen Großkonzern für Saatgut und Pflanzenschutz zu schaffen. Unter den künftig nur noch fünf maßgeblichen Agrochemieherstellern wird die BASF mit rund 6,5 Mrd. Dollar Umsatz der kleinste sein.


Der Vorstoß bei Syngenta indessen zeigt laut dem Handelsblatt, dass der Ludwigshafener Konzern bereit wäre, in dem Konzentrationswettlauf mitzuspielen, wenn die Bedingungen stimmen. Einen so hohen Einsatz wie die Chinesen wollte der Vorstand aber wohl nicht wagen. Es habe vielmehr auch Überlegungen gegeben, nur eine Mehrheitsbeteiligung an Syngenta zu übernehmen und dazu die eigene Pflanzenschutzsparte bei den Schweizern einzubringen. Eine Großakquisition im Agrobereich wäre für den Konzern im Prinzip eine Gelegenheit, seine Spezialchemie zu stärken und neue Wachstumsfantasie zu entfachen. Die BASF steht in dieser Hinsicht unter Druck, weil der Ölpreisverfall die Ertragsrechnung spürbar belastet.


Der am Freitag präsentierte Konzernabschluss 2015 zeigte einen operativen Gewinnrückgang um rund 18 %. Auch für 2016 rechnet Firmenchef Bock wegen schwächerer Öl- und Gaserträge mit einem weiteren leichten Gewinnrückgang – trotz steigender Chemieerträge.


Nach Informationen des Handelsblattes agiert Bock bisher äußerst zurückhaltend bei Akquisitionen und habe insgesamt mehr Geld durch Desinvestitionen hereingeholt als für Zukäufe ausgegeben. „Nicht alles, was chic und groß ist, ist unbedingt wertschaffend“, sagte er am Freitag. Die BASF-Agrosparte sieht er auch für die Zukunft in solider Verfassung. „Wir haben eine starke Pipeline und sind sehr erfolgreich darin, Blockbuster zu entwickeln.“

 

Zwischen den Zeilen jedoch lassen Äußerungen aus der BASF-Führungsriege gewissen Frust und Ungläubigkeit darüber erkennen, dass die Syngenta-Führung  bereit ist, unter das Dach eines chinesischen Staatskonzerns zu flüchten, der auf eine angemessene Kapitalverzinsung wenig Rücksicht nehmen muss, schreibt die Zeitung weiter. BASF-Kreise kritisierten das gebot aus China hinter vorgehaltener Hand als völlig überzogen. Dabei ist die Übernahme durch Chemchina noch keineswegs perfekt. Sie könnte durch den Einspruch des US-Komitees für Auslandsinvestitionen in den USA verhindert werden. Dann wäre die BASF wieder im Rennen.

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