Die Übernahme des US-Agrarchemie-Konzerns Monsanto durch Bayer könnte sich auf Anfang 2018 verzögern. Bayer zeigt sich von einem Erfolg des Deals demonstrativ überzeugt. Viel verspricht sich der Konzern vom Digital Farming.
Bayer habe zum Wochenbeginn in Absprache mit der EU-Kommission den Antrag gestellt, die Prüffrist um zehn Werktage bis zum 22. Januar 2018 zu verlängern, sagte der Chef der Bayer-Tochter Crop Science, Liam Condon, am Dienstag beim Future of Farming Dialog 2017 am Deutschlandsitz in Monheim. „Vor diesem Hintergrund ist es wahrscheinlicher, dass ein Abschluss der Transaktion statt zum Jahresende 2017 nun Anfang 2018 zu erwarten ist“, sagte Condon. Bayer hat eigenen Angaben zufolge inzwischen bei fast allen der rund 30 relevanten Behörden die Genehmigung für die Übernahme beantragt und bereits von über einem Drittel grünes Licht erhalten. Die geplante Übernahme von Monsanto biete eine große Chance biete, die Zukunft der Landwirtschaft positiv mitzugestalten, gab sich Condon überzeugt.
Zum eigenen Geschäft sagte Condon, die Bayer-Sparte für Saatgut und Pflanzenschutz sei trotz des aktuellen, schwankungsanfälligen Marktumfelds gut aufgestellt. Das starke Bevölkerungswachstum, veränderte Konsumgewohnheiten und die steigende Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltig erzeugten Lebensmitteln würden sich jedoch positiv auf die Lebensmittelproduktion, den Weltagrarhandel und letztlich auf das Einkommen von Landwirten auswirken. „In Kombination mit der weltweit weiter steigenden Nachfrage nach Futtermitteln und Biokraftstoffen werden diese Faktoren eine langfristig steigende Nachfrage begünstigen, die unser Geschäft voranbringen wird", sagte Condon.
In seiner Rede betonte Condon außerdem das Potenzial das Bayer bei den digitalen Technologien sieht. "Wir wollen im Zeitraum 2015 bis 2020 mindestens 200 Millionen Euro in unseren Geschäftsbereich Digital Farming investieren", kündigte er an. Innovative Digital-Farming-Technologien würden landwirtschaftlichen Klein- und Großbetrieben helfen, gesündere Pflanzen effizienter und nachhaltiger anzubauen, so Condon.