Blühende Landschaften vor dem nahenden Winter stechen ins Auge, sie sind Zeichen nachhaltiger Landwirtschaft, verdeutlichte BLHV-Präsident Werner Räpple anlässlich einer Zwischenfrucht-Feldbegehung am 4.11.2016 auf dem Seebodenhof von Heinz Kaufmann in Efringen-Kirchen.
Blühende Ackerflächen sind seiner Meinung nach ein offensichtliches Zeichen nachhaltiger Landwirtschaft. Denn viele Bauern säen zwischen zwei Hauptkulturen, beispielsweise Wintergetreide und Mais, eine Zwischenfrucht, um die Zahl unterschiedlicher Pflanzenarten in der Fruchtfolge zu erhöhen.
Biodiversität oder einfach Biologische Vielfalt sind die passenden Stichworte, verdeutlichte Räpple. Für die Landwirtschaft und den Umweltschutz ergebe sich der Vorteil, dass im Boden leicht verlagerbares Nitrat von den Zwischenfrüchten aufgenommen und so die Nitratauswaschung verringert werde. Der in den Pflanzen gespeicherte Stickstoff stehe im Folgejahr durch Zersetzung der organischen Substanz der nächsten Hauptkultur wieder zur Verfügung. Gleichzeitig werde Humus im Boden aufgebaut, was die Bodenfruchtbarkeit erhöhe. Daher habe man den Zwischenfruchtanbau früher einfach Gründüngung genannt.
Weitere Vorzüge des Zwischenfruchtanbaus sind aus Sicht des BLHV-Präsidenten eine möglichst stetige Bodenbedeckung und daher ein Schutz vor Wind- und Wasser-Erosion. Gleichzeitig würden Unkräuter unterdrückt. Da die Zwischenfrüchte in der Regel nicht winterhart seien, bereiteten sie der Folgekultur normalerweise keine Probleme - im Gegenteil: Zur Aussaat stehe eine gute Mulchschicht zur Verfügung, so Räpple.
Von besonderer Bedeutung ist der Zwischenfruchtanbau bei ökologischer Wirtschaftsweise: Hier kommen regelmäßig Leguminosen zum Einsatz, die die Eigenschaft haben, Stickstoff aus der Luft zu binden, und so einen wichtigen Beitrag für die Nährstoffversorgung in viehlosen oder vieharmen Ackerbaubetrieben leisten.
Für die Landwirte hat der Anbau von Zwischenfrüchten mehr Aufwand und zusätzliche Kosten zur Folge. Da die Vorzüge der Gründüngung überwiegen, wird dies jedoch gerne in Kauf genommen. Gerade im Herbst, wenn viele Äcker nach der Ernte kahl aussehen, bieten blühende Zwischenfruchtflächen als zusätzlicher Effekt eine willkommene Bereicherung des Landschaftsbildes. Die Farbtupfer in der Landschaft sind ohne Zweifel ein Blickfang für Spaziergänger und Radfahrer, bekräftigte der BLHV-Präsident.