Ein eigenes Engagement des Ökolandbaus in der Tier- und Pflanzenzüchtung hat der Anbauverband Demeter anlässlich der Biofach 2018 gefordert. Laut der Leiterin des Demeter-Politikbereichs, Antje Kölling, brauche es eine eigenständige und unabhängige „Ökozüchtung“. Um deren Verbreitung voranzubringen, müssten die politischen Rahmenbedingungen verbessert werden.

Kölling forderte die neue Bundesregierung auf, eine Züchtungsstrategie zu erarbeiten und die Grundlagen der Züchtung als eine öffentliche Aufgabe anzuerkennen. Die biologische Pflanzenzüchtung liefere Lösungen für viele Herausforderungen der ökologischen Lebensmittelwirtschaft, darunter instabile Klimabedingungen oder wechselnde Nährstoffverfügbarkeit, hob Kölling hervor. Hier bestünden Ansprüche, die durch die konventionelle Züchtung nicht bedient würden.

Der Vorstandssprecher des Anbauverbandes, Dr. Alexander Gerber, verwies auf die diesbezüglichen Leistungen seiner Organisation. Viele Pioniere der biologischen Pflanzenzüchtung seien auf Demeter-Betrieben zu Hause. Ihre biologisch-dynamische Pflanzenzüchtung lege seit drei Jahrzehnten wichtige Grundlagen, um eine Pflanzenzüchtung für den Ökolandbau zu entwickeln.

Die Bedeutung seines Verbandes sieht der Vorstandssprecher ferner darin bestätigt, dass mit dem Dottenfelder Hof auch in diesem Jahr wieder ein Demeter-Mitglied Preisträger des Bundeswettbewerbs Ökolandbau sei. Gemeinsam mit dem Fachhandel wolle Demeter nun das Thema Züchtung bis zum Verbraucher bringen, denn Biozüchtung sei die Grundlage einer zukunftsfähigen biologischen Landwirtschaft, so Gerber.