Im Agrargeschäft Crop Science von Bayer sank der Umsatz im 2. Quartal um 15,8 Prozent auf 2,163 (2,518) Milliarden Euro. "Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf eine deutliche Erhöhung der Rückstellungen für Produktrückgaben von Pflanzenschutzmitteln in Brasilien zurückzuführen", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Bayer-Konzerns, Werner Baumann, am Donnerstag bei der Vorlage des Zwischenberichts.
Nach Abschluss der Erntesaison zeigten sich im dortigen Markt hohe Warenbestände, die Maßnahmen zur Normalisierung der Situation erfordern. Verursacht wurden die hohen Warenbestände durch eine schwächere Nachfrage aufgrund signifikant geringeren Befalls mit Insekten und Pilzerregern bei gleichzeitig starker Bevorratung durch den Handel.
Ohne die Berücksichtigung des Umsatzrückgangs von 428 Millionen Euro in Brasilien lag das Geschäft von Crop Science wb. leicht über dem Vorjahresniveau. In Nordamerika stieg der Umsatz wb. um 5,0 Prozent, während er in Europa/Nahost/Afrika auf Vorjahresniveau lag (wb. minus 0,2 Prozent). In Asien/Pazifik reduzierte sich der Umsatz wb. um 2,0 Prozent.
Im Pflanzenschutz (Crop Protection) war der Umsatz aller Produktgruppen rückläufig, insbesondere bei den Fungiziden (wpb. minus 40,2 Prozent) und den Insektiziden (wpb. minus 16,9 Prozent). Bei SeedGrowth (Saatgutbehandlungsmittel) lag der Umsatz wpb. um 6,3 Prozent unter Vorjahr und bei den Herbiziden wpb. um 6,0 Prozent. Im Bereich Seeds (Saatgut und Pflanzeneigenschaften) legte der Umsatz hingegen wpb. um 4,6 Prozent zu. Environmental Science entwickelte sich ebenfalls positiv (wpb. plus 20,6 Prozent), auch aufgrund von Produktlieferungen an den Erwerber des Konsumentengeschäfts.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science verringerte sich um 52,2 Prozent auf 317 (663) Millionen Euro, insbesondere aufgrund der Situation in Brasilien. Hier verzeichnete Bayer eine deutliche Ergebnisbelastung von insgesamt 355 Millionen Euro. Darin enthalten sind Rückstellungen für Produktrückgaben in Höhe von 173 Millionen Euro, Wertberichtigungen von Forderungen und Vorräten von 53 bzw. 56 Millionen Euro sowie weitere Effekte von insgesamt 73 Millionen Euro. Ohne die Berücksichtigung des Geschäfts in Brasilien lag das Ergebnis leicht über dem Vorjahresquartal.