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„Die Integration läuft – trotz des Glyphosaturteils“

Wir freuen uns, dass die Übernahme von Monsanto erfolgreich verlaufen ist. Es folgt nun die Integration und wir bringen unsere Teams und Portfolios zusammen. Das sagte Dr. Helmut Schramm, Geschäftsführer von Bayer Crop Science, Deutschland, im top agrar-Interview. Die Börse ist dagegen skeptsich, der Aktien-Kurs fiel.

Lesezeit: 4 Minuten

top agrar sprach mit Dr. Helmut Schramm, Geschäftsführer von Bayer Crop Science, Deutschland:


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Bayer hat die Übernahme von Monsanto abgeschlossen. Wie geht es nun weiter?


Schramm: Wir freuen uns, dass die Übernahme erfolgreich verlaufen ist. Es folgt nun die Integration und wir bringen unsere Teams und Portfolios zusammen. Mit einer breiten Technologieplattform wollen wir Innovationen schneller aufs Feld zu bringen.


Ändern sich für die Landwirte nun die Ansprechpartner? Wird sich die Struktur der Beratung verändern?


Schramm: Während wir an der Integration unserer Unternehmen arbeiten, können unsere Kunden den gleichen Service und Einsatz wie bisher von uns erwarten. Bis auf weiteres werden wir in den bestehenden Strukturen arbeiten und bitten Landwirte, die Partner im Handel, Mitarbeiter von Beratungsinstitutionen und Behörden die Beziehungen zu ihren bekannten Ansprechpartnern bei Bayer und Monsanto aufrechtzuerhalten. Im Zuge des Integra-tionsprozesses werden wir sie auf dem Laufenden halten und möchten für alle Beteiligten einen reibungslosen Übergang sicherstellen.


In den USA hängt Monsanto noch immer die Klage an, nicht ausreichend vor den Risiken von Glyphosat gewarnt zu haben. Gegen das Urteil der Geschworenenjury ging das Unternehmen in Berufung. Wann wird darüber entschieden?


Schramm: Das Urteil der Jury steht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, jahrzehntelangen praktischen Erfahrungen und den Einschätzungen von Regulierungsbehörden weltweit. All diese bestätigen, dass Glyphosat sicher ist und nicht das Non-Hodgkin-Lymphom (bösartige Lympherkrankung) verursacht. Erst kürzlich hat das National Institutes of Health in den USA erneut bestätigt, dass Glyphosat nicht krebserregend ist. Die U.S. Environmental Protection Agency, die European Food Safety Authority, die European Chemicals Agency, das deutsche Bundesamt für Risikobewertung und andere Zulassungsbehörden auf der ganzen Welt kommen ebenfalls zu dem Schluss, dass der Wirkstoff Glyphosat sicher angewendet werden kann. Zur Zeitachse des Verfahrens lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage treffen.


Welche Auswirkungen hat das Urteil auf die übrigen Klagen gegen Monsanto?


Schramm: Das Jury-Urteil ist nur der erste Schritt in diesem spezifischen Verfahren. Bayer hat gegen das Urteil Rechtsmittel eingelegt. Wir sind davon überzeugt, dass die Gerichte im weiteren Verfahrensverlauf zu dem Ergebnis kommen werden, dass Glyphosat für die Erkrankung von Herrn Johnson nicht verantwortlich ist.


Börse sieht Bayer kritisch


Bayer-Aktien stehen derzeit bei den Anlegern ganz oben auf der Verkaufsliste. Am 14. September wurde das Papier aus Leverkusen nur noch mit gut 71 € bewertet. Damit hat die Aktie seit Anfang August 25% an Wert verloren; seit dem Allzeithoch von 2015 (146,45 €) sogar über 50%. Insgesamt hat sich der Börsenwert des Konzerns innerhalb weniger Tage um knapp 20 Mrd. € verringert.


Auslöser der Talfahrt war das Urteil eines Geschworenengerichts in Kalifornien, das Monsanto wegen angeblich vorsätzlich verschwiegener Risiken bei der Anwendung von Glyphosat zu 250 Mio. € Schadenersatz verurteilte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Konzern geht in Berufung (s. Seite 52). Dennoch: Die Anleger sollten sich bewusst sein, dass der Abwärtstrend weitergehe, schreibt der Branchendienst „boerse.de“.


Ganz anders sehen die Bilanzzahlen des Konzerns aus. Die Übernahme des Wettbewerbers Monsanto steigerte den Umsatz von Bayer CropScience um 543 Mio. € (+ 25%) auf 3,01 Mrd. €. Darin waren allerdings auch 468 Mio. € für die BASF zu veräußernden Geschäftsanteile enthalten. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT- Ergebnis vor Zinsen und Steuern) konnte Bayer CropScience von April bis Juni 2018 im Vorjahresvergleich um 31,6% auf 154 Mio. € ebenfalls spürbar ausbauen (bereinigt um den o.g. Sondereinfluss).


Im ersten Geschäftshalbjahr 2018 erzielte Bayer im Bereich Crop-Science einen Umsatz von 5,87 Mrd. €. Das EBIT von CropScience ging im Berichtszeitraum nominal um 3,8% auf 1,05 Mrd. € zurück.

„Die Akquisition von Monsanto hat zwei starke Geschäfte zusammengebracht, die sich in hohem Maß ergänzen: Das innovative chemische und biologische Pflanzenschutzportfolio von Bayer und das herausragende Wissen von Monsanto in den Bereichen Saatgut und Pflanzeneigenschaften“, ist Bayer-Chef Werner Baumann nach wie vor von seinem Deal überzeugt.

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