Ein unabhängiges Onlineberatungssystem soll Landwirten auf der Basis von Felderkundungsdaten bald Lösungsvorschläge für eine effiziente und nachhaltige Unkrautbekämpfung anbieten.
In dem dazugehörigen Forschungsprojekt „Remweed“, das die Hochschule für Technik in Stuttgart und die Medienagentur Proplanta in der vergangenen Woche vorgestellt haben, kommen laut ihren Angaben Drohnen mit Farb- und Multispektralkameras zum Einsatz, um eine georeferenzierte und hochauflösende bildhafte Erfassung von Ackerschlägen in dreidimensionaler Darstellung durchzuführen.
Anhand der Aufnahmen würden dann unter anderem der Gesamtdeckungsgrad, die Unkrautarten und Unkrautdichte, der Deckungsgrad von Zwischenfrüchten und Mulch sowie der Herbizidstress von Kulturpflanzen ermittelt. Die softwarebasierte Auswertungsmethode dazu entwickelten in Stuttgart ansässige Forscher. Im nächsten Schritt erfolgt der Hochschule zufolge die Erstellung von Applikationskarten für eine teilschlagspezifische Unkrautbekämpfung. Um den Erfolg der daraufhin eingeleiteten Maßnahmen zu bestimmen, würden die Felder innerhalb einer Vegetationsperiode mehrfach überflogen. Auf diese Weise ließen sich auch neu aufgelaufene Unkräuter sowie die Bestandsentwicklung der Kulturpflanzen und Zwischenfrüchte ermitteln.
Die Technologie ist laut Angaben der Forschungseinrichtung in erster Linie für Dienstleiter gedacht, die Landwirten eine bessere Datengrundlage für ein gezieltes Management anbieten wollen. Durchgeführt wird das Projekt in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim, der GerMAP GmbH und dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg. Bis Mitte 2019 erhalten die Forschungspartner eine Förderung durch das Bundeslandwirtschaftsministerium. Über den Projektfortschritt berichtet Proplanta auf einem Onlineportal, wo außerdem Fachwissen über den Drohneneinsatz im Agrarbereich gebündelt werden soll.