Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Druck auf Neonikotinoide wächst

Die insektizide Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide gerät vermehrt in die Schlagzeilen. Forscher aus Großbritannien und den USA legen Studien vor, laut denen diese für schrumpfende Bestände von Wildbienen und Schmetterlinge mit verantwortlich sind. Die politische Debatte um den Wirkstoff ist in der EU in vollem Gange.

Lesezeit: 3 Minuten

Die insektizide Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide gerät vermehrt in die Schlagzeilen. Forscher aus Großbritannien und den USA legen Studien vor, laut denen diese für schrumpfende Bestände von Wildbienen und Schmetterlinge mit verantwortlich sind. Die politische Debatte um den Wirkstoff ist in der EU in vollem Gange.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Pflanzenschutzmittel aus der Gruppe der Neonikotinoide können zwei neuen Studien zufolge nicht nur Honigbienen, sondern auch Wildbienen und Schmetterlinge gefährden. Laut einer in dieser Woche veröffentlichten Studie des britischen Zentrums für Ökologie und Hydrologie (NERC) könnte es einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonikotinoiden und dem Rückgang von Wildbienen-Populationen geben, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa).


Für die Untersuchung analysierten Forscher, wie sich der großflächige Einsatz von Neonikotinoiden auf 62 Wildbienen-Arten in Großbritannien von 1994 bis 2011 auswirkte. 2002 waren die Neonikotinoide dort erstmalig zugelassen worden. Als Ergebnis weisen die Forscher aus, dass Wildbienen-Arten, die sich vorrangig von mit Neonikotinoiden behandeltem Raps ernährten, die Populationen drei Mal stärker schrumpften als bei Arten, die andere, nicht behandelte Pflanzen bevorzutgen.


Des Weiteren berichtet die dpa von einer Studie aus den USA, laut der der Bestand von Schmetterlingen ebenso durch Neonikotinoide bedroht sei wie durch die fortschreitende Vernichtung ihres Lebensraums. Die Forscher von der Universität von Nevada untersuchten das Vorkommen von 67 Schmetterlingsarten in Nordkalifornien anhand von Daten aus den vergangenen 40 Jahren. Danach ging die Zahl der Schmetterlingsarten vor allem seit 1995 zurück, als Neonikotinoide in der Region erstmals eingesetzt wurden. Bienenforscher der Universität Bern hatten hingegen kürzlich von einer Störung der Fortpflanzungsfähigkeit von Honigbienen durch Neonikotinoide berichtet.


Neonikotinoide wirken als Fraß- oder Kontaktgift auf die Nervenzellen von Insekten und sollen Pflanzen sowohl vor saugenden als auch beißenden Schädlingen schützen. Sie kommen sowohl als Insektizid und als auch als Saatgutbeizmittel zum Einsatz. Ihre Zulassung steht in der EU jedoch zur Debatte.


Erst Ende Juli hatte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ein dauerhaftes Verbot für den Handel und die Aussaat von mit den neonikotinoiden Wirkstoffen Clothianidin, Imidacloprid oder Thiamethoxam behandeltem Wintergetreidesaatgut verhängt. Bereits seit dem 1. Dezember 2013 gilt in der gesamten EU ein Teilverbot für die Neonikotinoide in Raps. Frankreich geht hingegen noch einen Schritt weiter und verhängt ab September 2018 ein komplettes Anwendungsverbot für neonikotinoide Wirkstoffe.


Die Umweltschützer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordern das auch für Deutschland. „Minister Christian Schmidt muss den Einsatz von Neonikotinoiden in Deutschland schnellstens stoppen und sich auch auf EU-Ebene für ein striktes Verbot ohne Schlupflöcher einsetzen“, forderte Corinna Hölzel vom BUND mit Bezug auf die neuen Studien aus Großbritannien und den USA. Aus ihrer Sicht sind die Neonikotinoide und eine „von Monokulturen geprägte Landwirtschaft“ Verursacher für ein ungebremstes Artensterben.

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.