Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

EFSA betont wissenschaftliche Unabhängigkeit

Der geschäftsführende Direktor der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), Dr. Bernhard Url, hat gegenüber den Mitgliedern des Landwirtschaftsausschusses im Europaparlament die wissenschaftliche Unabhängigkeit seiner Behörde betont.

Lesezeit: 3 Minuten

Der geschäftsführende Direktor der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), Dr. Bernhard Url, hat gegenüber den Mitgliedern des Landwirtschaftsausschusses im Europaparlament die wissenschaftliche Unabhängigkeit seiner Behörde betont.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

In der Sitzung vergangene Woche musste sich Url kritischen Fragen der EU-Agrarpolitiker stellen. So monierten unter anderem der belgische Sozialdemokrat Marc Tarabella und der französische Grünen-Politiker José Bové die nach ihrer Ansicht zu starke Nähe von Mitarbeitern der EFSA zur Industrie. Url entgegnete diesbezüglich, dass alle wissenschaftlichen Mitarbeiter eine Interessenerklärung abzugeben hätten, die auch eindringlich geprüft werde.


Der agrarpolitische Sprecher der Grünen, Martin Häusling, beklagte, dass die Behörde zu viele von der Industrie finanzierte Studien als Entscheidungsgrundlage heranziehe. Dem entgegnete der EFSA-Direktor, dass nur Studien verwendet würden, die den wissenschaftlichen Standards entsprächen. Wenn allerdings verlangt werde, eigene Studien durchzuführen, so müssten unter anderem das Europäische Parlament die zur Zeit festgeschriebenen Vorgehensweisen der EFSA zur Risikobewertung ändern und dafür auch mehr Finanzmittel zur Verfügung stellen, erklärte Url gegenüber den Abgeordneten.


EVP lobt Vorgehen der EFSA


Der italienische Abgeordnete Nicola Caputo wies den EFSA-Direktor auf widersprüchliche Bewertungen von EU-Institutionen etwa bei der Risikoeinschätzung des Herbizidwirkstoffs Glyphosat hin. Während die Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) den Pflanzenschutzmittelwirkstoff als nicht krebserrregend eingestuft habe, sei dieser von der EFSA hingegen als „möglicherweise krebserregend“ eingeschätzt worden, so Caputo.


Lob bekam die EFSA vorwiegend von Abgeordneten der EVP. So betonten etwa Albert Deß und Elisabeth Köstinger die wichtige Rolle der EFSA für die Lebensmittelsicherheit in der Union. Auch die agrarpolitische Sprecherin der Liberalen, Ulrike Müller, hob die Rolle der Wissenschaft für die Bewertung der Lebensmittelsicherheit hervor. Sie verteidigte das Vorgehen der EFSA, Studien die von der Industrie bezahlt worden seien, in den Prüfungsverfahren mit zu verwenden. So seien die von der Industrie, wie etwa der Firma Monsanto, bezahlten Studien genauso unabhängig, wie solche, die von Naturschutzorganisationen finanziert würden, erklärte Müller.


Auch Tierseuchen ein Problem


Der CDU-Abgeordnete Dr. Peter Jahr verwies mit Blick auf das Verbot der drei neonikotinoiden Isektizide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam auf Dokumente der EU-Kommission, wonach diese aufgrund einer Neubewertung der EFSA den Einsatz der als bienengefährlich eingeschätzten Neonikotinoide generell verbieten wolle. Dazu erklärte Url, dass ein offizieller Bericht der EFSA hierzu erst für den Herbst dieses Jahres geplant sei.


Als eine weitaus aktuellere Herausforderung aus Sicht der Behörde nannte der EFSA-Direktor indes die deutliche Zunahme der Antibiotikaresistenzen bei für den Menschen gefährlichen Erregern. Diese seien vielfach auf einen unsachgemäßen Antibiotikaeinsatz in der Human- und Tiermedizin zurückzuführen. In Europa seien pro Jahr etwa 25 000 Todesfälle aufgrund antimikrobieller Resistenzen zu beklagen. Besonders verbreitet seien diese in Süd- und Osteuropa. Zudem sei die Zunahme von Tierseuchen ein Problem, erklärte der Österreicher. Sorge bereite ihm aktuell die Ausbreitung der aus Afrika stammenden Lumpy-skin-Krankheit.

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.