Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) hat erstmals ein pflanzenintegriertes Insektizid zugelassen, das auf die genetischen Eigenschaften des Schädlings zugreift. Wie die Behörde jüngst mitteilte, handelt es sich dabei um das Maissaatgut „SmartStax Pro“, entwickelt von Monsanto und Dow.
Durch die Technologie bilde die Pflanze selbst ein Mittel zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers. Wissenschaftlichen Berichten zufolge handelt es sich dabei um „DvSnf7 dsRNA“, eine Verbindung aus einer Nukleotidsequenz und einem sogenannten Poly(A)-Schwanz, abgestimmt auf das Maiswurzelbohrergen Snf7. Beim Verzehr werde der Ribonukleinsäure-Interferenz (RNAi)-Mechanismus des Insekts angesprochen, wodurch ein spezifisches Gen „stummgeschaltet“ werde, was zu einem rapiden Absinken von Boten-RNA und Proteingehalt führe. Die Folge sei zunächst ein verlangsamtes Wachstum des Insekts, gefolgt vom Tod.
Durch die hohe Spezialisierung des Produkts wird nach Angaben des EPA kein anderer Organismus als der betreffende Schädling von der Wirkungsweise beeinträchtigt. Der Maiswurzelbohrer wird von der US-Umweltschutzbehörde und in Branchenkreisen angesichts der hohen Kosten der Schädlingskontrolle als „Millionen-Dollar-Schädling“ bezeichnet. Da er bereits Resistenzen gegen mehrere andere Pflanzenschutzmittel entwickelt hat, ist seine Verbreitung schwer einzudämmen. Um einen möglichst breiten Verteidigungsmechanismus gegen den Schädling zu implementieren, sollen bei „Smartstax Pro“ sowohl Bt-Toxine als auch DvSnf7 dsRNA zum Einsatz kommen. Monsanto rechnet mit einer Markteinführung bis 2020.