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Europa gerät in der Gentech-Gründerszene weiter ins Hintertreffen

Die neuen Technologien zur Veränderung des Genoms haben spürbare Auswirkungen auf die Marktentwicklung und das Unternehmertum in den Vereinigten Staaten, während die Entwicklung in der Europäischen Union stark gehemmt ist.

Lesezeit: 3 Minuten

Die neuen Technologien zur Veränderung des Genoms haben spürbare Auswirkungen auf die Marktentwicklung und das Unternehmertum in den Vereinigten Staaten, während die Entwicklung in der Europäischen Union stark gehemmt ist.


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Nach einem aktuellen Bericht vom „North State Journal“ konzentriert sich in den USA eine wachsende Startup-Szene und ein Großteil der kleinen und mittelständischen Pflanzenzüchter auf neue Produkte unter Anwendung von Genomediting, in der Erwartung guter Marktaussichten. Möglich werde das durch die signifikant geringeren Entwicklungskosten. Bei traditionell erzeugten gentechnisch veränderten Organismen (GVO) beliefen sich diese schnell auf 150 Mio $ (132 Mio Euro). Die neuen Verfahren brächten hier eine Kostenreduzierung um bis zu 90 %.


Große Agrarkonzerne wie Syngenta, Bayer und DowDuPont bekommen Marktbeobachtern zufolge dadurch wachsende Konkurrenz. Nur drei von 23 neuentwickelten Organismen seien in den USA unter der Federführung von Agrarkonzernen entstanden.


Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) habe in allen eingeleiteten Untersuchungen zur Regulierungsbedürftigkeit der genomeditierten Pflanzen befunden, dass kein Kontrollbedarf von Seiten der Behörden bestehe. Besondere Auflagen soll es laut USDA nicht geben, wenn keine Fremdgene in das Erbmaterial eingefügt werden. Das führt laut Marktbeobachtern zu einer drastischen Einsparung der Entwicklungskosten.


Auch die US-Gesundheitsbehörde (FDA) hat den Züchtern und Nahrungsmittelherstellern Rückenwind gegeben, wie jüngste Berichte belegen. So wurde beispielsweise ein vegetarischer Hamburger für den Verkauf zugelassen, der alle sensorischen Eigenschaften des fleischhaltigen Pendants aufweist, einschließlich dem Austritt einer blutähnlichen Flüssigkeit dank des enthaltenen Hämoproteins. Der Hersteller will dadurch nach eigenen Angaben der wachsenden Rindfleischnachfrage nachkommen, ohne dabei den CO2-Fußabdruck zu erhöhen.

 

Rückschlag für die europäische Forschung


Marktbeobachter schätzen die Chancen für eine wachsende Akzeptanz der Verbraucher in den USA gegenüber den neuen Zuchtmethoden als gut ein. Als Beispiel für eine erfolgreiche Pflanzenzüchtung wird auf das Unternehmen Calyxt verwiesen. Mit Hilfe von Genomediting konnte Calyxt laut seinem Geschäftsführer Federico Tripodi Sojabohnen so beeinflussen, dass das daraus gewonnene Pflanzenöl gesündere Eigenschaften aufweist. Der Anbau der betreffenden Sojabohne belaufe sich bereits auf fast 7 000 ha.


In Europa ist nach Einschätzung von Züchterverbänden davon auszugehen, dass die neuen Technologien von den Unternehmen nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom 25. Juli weitgehend unangetastet bleiben. Niemand sei bereit zu Investitionen, wenn es keine Chance auf Vermarktbarkeit gebe, so der Genetiker Nigel Halford vom Forschungsinstitut Rothamsted Research in Großbritannien. Das Urteil sei für die europäische Forschung und Entwicklung deshalb ein heftiger Rückschlag gewesen.

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