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Fördern Sie Nützlinge gegen die Blattsauger

Den größten Schaden richten Blattläuse in Getreide durch Virusübertragung an. Wie Sie Insektizide sinnvoll einsetzen und Nützlinge möglichst schonen, erklärt Prof. Dr. Klaus Schlüter, Fachhochschule Kiel: In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Getreide-Blattläuse in Nordwesteuropa zugenommen.

Lesezeit: 3 Minuten

Den größten Schaden richten Blattläuse in Getreide durch Virusübertragung an. Wie Sie Insektizide sinnvoll einsetzen und Nützlinge möglichst schonen, erklärt Prof. Dr. Klaus Schlüter, Fachhochschule Kiel in der top agrar 4/2017:


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In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Getreide-Blattläuse in Nordwesteuropa zugenommen. Diese saugenden Insekten verursachen direkte Schäden, wenn sie sich in großen Kolonien massenhaft vermehren und die Ertragsbildung verschlechtern. Schleichenden Befall mit nur wenigen geflügelten Tieren, die im Herbst Ausfallgetreide und Frühsaaten besiedeln oder sich im zeitigen Frühjahr ausbreiten, nimmt man aber meist kaum wahr.


Ihre Virusübertragung, z. B. das Gelbverzwergungsvirus (BYDV), richtet größte Schäden an Getreide an.


Reichlich Nahrung


Getreideblattläuse werden in Europa seit Beginn der 1980er Jahre regelmäßig in den Getreidebeständen beobachtet. Ursachen für den stärkeren Befall sind große Anbauflächen für Wintergetreide und die ausgefeilte Stickstoff-Düngung. Diese sorgt dafür, dass die Pflanzen über lange Zeit ein ausreichendes N-Angebot haben.


Hohe N-Konzentrationen fördern aber auch Schadorganismen wie Echten Mehltau, Rost und Blattläuse. Die „Blattsauger“ haben jedoch ein Ernährungsproblem: Der Pflanzensaft ist viel zu süß und enthält viel zu geringe Mengen an Eiweißbausteinen. Also müssen die Blattläuse Unmengen Nahrung aufnehmen, um ihren Eiweißbedarf zu decken. Sind die Pflanzen dagegen gut mit Stickstoff versorgt, verbessern sich automatisch die Lebensbedingungen der Sauger.


Insektizide und ihre Folgen


Vielen Praktikern ist es in Fleisch und Blut übergegangen, beim Auftreten der ersten Getreideläuse am Kühlergrill im Mai fast reflexartig zu Insektiziden zu greifen. Markante Merksprüche wie „Die Mutterlaus muss erschlagen werden!“ motivieren zu solchen Taten. Meist ist es aber zu viel des Guten, vor allem bei Anwendung der beliebten Pyrethroide. Diese Insektizide haben eine schnelle Kontaktwirkung und sind lange wirksam. Meist muss aber bei milder, wüchsiger Witterung nach früher Erstbehandlung eine zweite Blattlausspritzung folgen, weil sich neuer Befall aufgebaut hat.


Seit über 30 Jahren haben Insektenkundler wiederholt gezeigt, dass frühe Spritzungen gegen Blattläuse die schnelle Neubesiedlung fördern. Denn die Breitenwirkung der Pyrethroide schaltet alle Gegenspieler aus, die dringend zur Unterstützung im Kampf gegen die Schädlinge benötigt werden.


Gute Alternative


Einen nachhaltigen Effekt bekommt man mit dem Einsatz nützlingsschonender Insektizide. Sie schalten Blattläuse im Frühjahr und Sommer wirksam aus, ohne die natürlichen Gegenspieler zu vernichten. Wenn auch die Dauerwirkung dieser Präparate eingeschränkt ist, so reicht die schnelle Verringerung der Blattlaus-Population aus, um Schäden zu vermeiden. Später zufliegende oder überlebende Blattläuse bilden dann die Nahrung für Räuber und parasitisch lebende Insekten.

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