Wenn das Gras trotz Düngung im Frühjahr nicht mehr wächst, könnte dies am pH-Wert liegen. Gerade auf extensiv bewirtschafteten Flächen wird das regelmäßige Kalken häufig vergessen, informiert das Wochenblatt Westfalen-Lippe und rät zur Überprüfung durch Bodenproben. Für ein aussagekräftiges Ergebnis sind folgende Grundsätze für die Probenahme zu beachten:
- Bei größeren Flächen ist je Hektar eine Durchschnittsprobe zu entnehmen.
- Der Boden ist keine homogene Masse und eine Probe an einer einzigen Stelle daher nicht repräsentativ. Für Grünland empfiehlt z.B. die Untersuchungsanstalt in NRW 40 Einzeleinstiche für eine Durchschnittsprobe.
- Diese sollten über die Fläche verteilt (alternativ auch diagonal) aus den oberen 10 cm (Narbentiefe) genommen werden.
- Die einfachste Technik zur Entnahme ist der Erdbohrer, den man sich bei den Untersuchungsbehörden oder Landwirtschaftsämtern ausleihen kann. Alternativ funktioniert das auch mit einem Spaten.
- Die Einzelproben in einem Eimer durchmischen, 500 g Boden entnehmen und in einen gekennzeichneten Plastikbeutel füllen.
- Die Probe sollten Sie zusammen mit dem ausgefüllten Untersuchungsauftrag, den man sich meist von der Anbieterhomepage herunterladen kann, zum Labor schicken.
Der pH-Wert ist das Maß
Kalk hat wichtige Funktionen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit: Er sorgt für eine gute biologische Aktivität, verbessert die Bodenstruktur und hat einen Einfluss auf die Verfügbarkeit anderer Nährstoffe. Die Versorgung des Bodens mit Kalk lässt sich über den pH-Wert feststellen. Ist der pH-Wert zu niedrig (Gehaltsstufe A, B), muss aufgekalkt werden. Bei einem zu hohen pH-Wert (Klasse D) sollte kein Kalk zugeführt bzw. im Extremfall (Klasse E) gegebenenfalls sogar versauernde Dünger eingesetzt werden (ist aber selten). Liegt der Wert in der Mitte, in der Gehaltsklasse C, muss lediglich auf Entzug gedüngt werden. Das ist die Menge, die von der Kultur im Laufe der Vegetation verbraucht wird.
Kalke bekommt man in verschiedenen Formen lose oder gesackt bei der Genossenschaft oder beim Landhandel. Sie unterscheiden sich im Kalkgehalt und in der Wirkung sowie den Nebenbestandteilen. Für die Grünlanddüngung eignen sich kohlensaurer Kalk bzw. kohlensaurer Magnesiumkalk oder feuchtkörniger Konverterkalk. Beide haben eine nachhaltige Wirkung.