Positiv wertet der agrarpolitische Sprecher der Grünen, Friedrich Ostendorff, die neu entfachte Debatte in seiner Partei um die grüne Gentechnik. „Den jüngeren Parteimitgliedern reicht es nicht zu sagen, wir lehnen das ab, weil das schon immer unsere Position gewesen ist und deswegen auch bleiben muss“, sagte Ostendorff im Interview mit AGRA-EUROPE.
Nachdem er anderen in seinem politischen Leben wiederholt eine Wagenburgmentalität vorgeworfen habe, möchte er sich ungern selbst in einer solchen Wagenburg wiederfinden, so der Grünen-Politiker. Der von der Parteiführung initiierte Diskussionsprozess sei offen. Er könne daher nicht vorhersagen, ob man künftig etwa im Hinblick auf die neuen molekularen Züchtungstechniken zu anderen Bewertungen kommen werde als bisher.
Ostendorff bekräftigt seine Forderung nach einer Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Grüne Vorstellungen werde man in die zu erwartende Debatte zur nationalen Umsetzung der Brüsseler Beschlüsse einbringen. Der Abgeordnete spricht sich für eine weitere Umschichtung von der Ersten in die Zweite Säule sowie eine Förderung des Ökolandbaus über die geplanten Eco-Schemes in der Ersten Säule aus. Ostendorff unterstreicht das Interesse seiner Partei an einem starken EU-Agrarhaushalt. Enttäuscht zeigt er sich von der bisherigen parlamentarischen Arbeit in der neuen Legislaturperiode.