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Hart aber Fair: Insektenrückgang erkannt, Ursache strittig

Über den „stillen Tod der Bienen“ diskutierte Frank Plasberg am Montagabend in der ARD-Sendung „Hart aber fair“. Wie er eingangs erklärte, vollziehe sich vor unseren Augen das große Insektensterben. Von DBV-Generalsekretär Krüsken forderte Plasberg eine Aussage über den Anteil der Landwirtschaft an der „Katastrophe“.

Lesezeit: 3 Minuten

Über den „stillen Tod der Bienen“ und „wer die Natur vergiftet“ diskutierte Frank Plasberg am Montagabend in der ARD-Sendung „Hart aber fair“ mit seinen Gästen. Wie der Moderator eingangs erklärte, vollziehe sich vor unseren Augen das große Insektensterben.

 

Von DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken forderte Plasberg eine Aussage über den Anteil der Landwirtschaft an der „Katastrophe“. Dieser war jedoch mit der Frage überhaupt nicht einverstanden und stellte dagegen klar, dass das derzeit überhaupt nicht zu beantworten sei. „Laut führender Entomologen bewegen wir uns in einer Wolke der Unwissenheit“, erklärte Krüsken. Statt pauschaler Verurteilung der Bauern müsse eine wissenschaftliche Bewertung Basis der Diskussion um den Insektenrückgang sein. Die Krefelder Studie, wonach es einen Insektenrückgang um 75 % gegeben habe, - 6 % pro Jahr, hält der Bauernverbandsvertreter für nicht fundiert genug. 

 

Dass es ein Problem gibt, will er aber auch nicht verhehlen: „Wir müssen an der Ursachenforschung arbeiten, das ist ein besorgniserregender Befund, den wir hier haben. Es gibt in Deutschland keine Branche, die so sehr auf einen gleichmäßigen Insektenbestand angewiesen ist, wie die Landwirtschaft. Landwirte haben ein substanzielles Interesse an der Artenvielfalt.“

 

Moderator Plasberg ließ allerdings nicht locker und forderte eine Antwort auf seine Frage zur Verantwortung der Landwirtschaft: „Herr Krüsken, als Funktionär haben Sie immer die böse Karte und ich will nicht, dass Sie diese Karte haben, Sie sind aber gerade dabei, sie sich zu erarbeiten“, so Plasberg. Krüsken sagte darauf, dass der Mensch etwas mit dem Insektenschwund zu tun habe, ein bisschen auch die Landwirtschaft. „Wir bewirtschaften 52 % der Fläche in Deutschland landwirtschaftlich, 48 % nutzen andere Bereiche“, so der Generalsekretär und deutet damit die Verantwortung von Industrie, Verkehr, Wohnraum etc. an.

 

Im weiteren Verlauf der Sendung wies Krüsken auch auf den Zeitdruck hin. „Wir müssen jetzt ran an die Ursachen, wir stehen unter Zeitdruck und müssen Maßnahmen sowie Techniken entwickeln“, sagte er. Die Landwirtschaft habe hier schon große Fortschritte gemacht und könne etwas ändern.

 

Reicht das Verbot von nur drei Neonikotinoiden?

 

Zweites großes Thema der Sendung war der Einfluss der Neonikotinoide, der Nervengifte, wie Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar sagte. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt betonte dazu mehrfach, dass er die drei strittigsten Neonikotinoide bereits per Notverordnung untersagt habe; inzwischen sei das Verbot entfristet und gelte dauerhaft. Für Harald Ebner von den Grünen reicht das nicht aus. Er verweist auf die Fülle weiterer Wirkstoffe, die weiterhin erlaubt sind. Schmidt möchte dazu allerdings erst die neue EFSA-Studie abwarten.

 

Da nächste Woche eine Abstimmung in Brüssel zu dem Thema ansteht, drängte Ebner den CSU-Politiker zu einer klaren Aussage, ob er dort mit Ja oder Nein stimmen werde. Schmidt ließ sich daraufhin zu der Aussage bewegen, für umfangreichere Verbote der Neonikotinoide zu votieren, wenn es neue negative Bewertungen der Wissenschaft gebe. Bis dahin gelte für ihn, dass die Mittel ja in der Vergangenheit das strenge EU-Zulassungsverfahren durchlaufen hätten. Ebner konterte, dass das aber offenbar überhaupt nicht die Gefährdungslage abdecke, wie der aktuell aufziehende Rechtsstreit mit den PSM-Herstellern zeige.

 

DBV-Vertreter Krüsken ergänzte, dass sich die Landwirtschaft jeder Diskussion stelle, sofern sämtliche Fakten auf dem Tisch seien. Für Ranga Yogeshwar unverständlich. Für ihn ist die Krefelder Studie Beweis genug und wissenschaftlich fundiert. „Es brennt und wenn Sie immer noch sagen, es ist bloß ein Fehler der Alarmanlage, ist das nicht richtig.“ Er forderte die Bauern auf, das Problem zu erkennen und es allen zu sagen. 

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