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Hoffen und Bangen vor EuGH-Entscheidung um Genomediting

Die anstehende Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur rechtlichen Einstufung neuer Züchtungsmethoden erhitzt die Gemüter. Während Einzelhändler sich vergangene Woche für eine strenge Regulierung aussprachen, fürchten Saatguthersteller dann um ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Lesezeit: 2 Minuten

Die anstehende Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur rechtlichen Einstufung neuer Züchtungsmethoden erhitzt die Gemüter. Während Einzelhändler sich vergangene Woche für eine strenge Regulierung aussprachen, fürchten Saatguthersteller dann um ihre Wettbewerbsfähigkeit.

 

Insbesondere kleinen und mittelständischen Pflanzenzüchtern würde eine pauschale Einstufung der neuen Züchtungsmethoden nach dem Gentechnikgesetz stark zusetzen, betonten der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) und Saatgut Austria im Hinblick auf die für den 25. Juli erwartete EuGH-Entscheidung. Die Technologien stünden diesen Unternehmen dann aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung, betonte der Obmann von Saatgut Austria, Michael Gohn. Das würde „die kleinen Züchter im internationalen Wettbewerb weiter schwächen, den Forschungsstandort Europa erheblich schädigen und den Konsolidierungs- und Konzentrationsprozess im Züchtungsbereich weiter beschleunigen“.

 

BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer stellte ergänzend fest, dass enorme Kosten und ein langwieriges Zulassungsverfahren die Folge wären, wenn die hohen Gentechnik-Regulierungsanforderungen die neuen Züchtungsmethoden beträfen. Deshalb würde die Nutzungsmöglichkeit für die Unternehmen stark reduziert.

 

Derweil forderten mehrere Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen in einem gemeinsamen Appell an die EU-Kommission die Zuordnung des Genomediting in das geltende Gentechnikrecht. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner plädierte am vergangenen Freitag für mehr Aufgeschlossenheit gegenüber den neuen Methoden in der Gentechnik. Technologien wie Crispr/Cas sollten nicht „relexartig abgelehnt“ werden, sagte sie gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA).

 

Unterschiedliche Funktionsweisen

 

BDP-Geschäftsführer Schäfer warnte vor Problemen für die gesamte Saatgutbranche in Europa, wenn unterschiedliche Regulierungsauflagen in anderen Teilen der Welt gelten. Die Züchtung könne es nämlich „empfindlich einschränken“, wenn sich genetische Ressourcen in Form von Sorten aus dem Ausland in Europa nicht mehr nutzen ließen.

 

Übereinstimmend stellen sich BDP und Saatgut Austria gegen die Darstellung, dass es sich bei den neuen Züchtungsmethoden um eine einheitliche Methode handle. Sachlich richtig ist Schäfer zufolge vielmehr, dass es um eine Vielzahl von Methoden mit unterschiedlichen Funktionsweisen geht. Damit könnten sowohl Veränderungen des Genoms hervorgerufen werden, die auch durch natürliche Prozesse oder konventionelle Züchtungsmethoden entstehen könnten, als auch solche, bei denen das nicht der Fall sei.

 

Eine differenzierte Betrachtung der Methoden und der durch sie erzeugten Produkte sei deshalb notwendig.

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