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Knüller für die Knolle

Knapp 10000 Kartoffelprofis trafen sich kürzlich auf der PotatoEurope 2018, um sich über neue Trends rund um die Kartoffel zu informieren. Hier einige Highlights. Schluss mit Keimbruch In der Pflanzmaschine prallen vorgekeimte Kartoffeln oft gegen die Rückseite der Pflanzbecher und schleifen an der Wand entlang.

Lesezeit: 4 Minuten

Knapp 10000 Kartoffelprofis trafen sich kürzlich auf der PotatoEurope 2018 in Hannover, um sich über neue Trends rund um die Kartoffel zu informieren. Hier einige Highlights.


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Schluss mit Keimbruch


In der Pflanzmaschine prallen vorgekeimte Kartoffeln oft gegen die Rückseite der Pflanzbecher und schleifen an der Wand entlang. Die Folge: Keimbruch. Zudem kann es dabei zu Schmierinfektionen kommen.


Mit neu entwickelten Keimschonern lässt sich dies vermeiden. Beim Transport in Richtung Boden fangen diese weichen „Plastikbürsten“ die Knollen sanft auf und halten sie von der Rückwand fern. Die vorgekeimten Kartoffeln gelangen somit ohne Keimabbruch in den Boden.


Am einfachsten ist es, den kompletten Bechergurt der Pflanzmaschine zu wechseln. Der neue Gurt mit Keimschonern hat größere Becherabstände (statt 36 nur 26). Dies ist für eine lückenlose Befüllung erforderlich. Der Gurt soll laut Hersteller an alle gängigen Legegeräte passen (www.farmsupport.com).


Das Kraut mechanisch regulieren


Im konventionellen Anbau halten die Diskussionen um die Wiederzulassung von Reglone zur Sikkation an. Daher nimmt das Interesse an mechanischen Krautminderungsverfahren zu.


Nachfolgend einige Neuheiten: Nach dem Krautschlagen lassen sich z. B. mehrreihige Krautrupfer einsetzen, die die Stängel aus dem Boden ziehen und somit die Verbindung zwischen Reststängel und Knollennest kappen. Kombiniert mit dem Krautrupfen oder als Sologerät sind Wurzelscheider einsetzbar. Mit breiten Messern unterfahren sie den Damm und sollen die Wiederaustriebsgefahr der Pflanzen einschränken. Erste Versuche zur Krautminderung per Hochspannung waren erfolgversprechend und zeigen, dass dieses Verfahren grundsätzlich funktioniert.


Metallapplikatoren leiten Strom durch das Kraut. Das zerstört die Zellen und beseitigt das Kraut (www.zasso.eu).


Erosionsschutz


Bei dieser Pflanzkombi folgen nach der Bodenbearbeitung keine Räder mehr – der Boden zwischen den Dämmen nimmt Niederschläge somit besser auf (www.all-in-one-kartoffel.de).



Trends in der Kartoffelzüchtung und im Anbau


Der Deutsche liebt seine gelbfleischige, vorwiegend festkochende Kartoffel. Doch bei der Zubereitung muss es schnell gehen – dabei konkurriert die Knolle mit Nudeln und Reis. Ein Trend ist zurzeit die sogenannte Drillingsware. Das sind kleine Kartoffeln mit dünner Schale, bei denen das Schälen entfallen kann.


Ein wichtiges Ziel der Züchter ist aktuell, Sorten auf den Markt zu bringen, die noch weniger zur Bildung von Acrylamid neigen. Dieser Stoff gilt als krebserregend und ist deshalb seit April 2018 in einer  EU-Verordnung geregelt. Diese enthält Vorgaben, um die Acrylamidgefahr auf allen Verarbeitungsstufen zu senken.


Ökokartoffeln sind derzeit beim Anbau auf der Überholspur. Wer die Herausforderungen wie die mechanische Unkrautkontrolle und die Gesunderhaltung von Kraut und Stängel meistert, kann gute Erlöse erzielen. Im letzten Jahr mussten 17 % importiert werden, weil Ware fehlte. 


Nach der Dürre sind auch „umweltstabile“ Sorten gefragt. 


Die volle Kontrolle


Ihre Kartoffeln vor Überhitzung, Frost, Trockenheit oder Krautfäule schützen und die Lagerung, das Folienmanagement oder die Bewässerung optimieren – dabei kann die Feldüberwachung „Deepfield Connect“ helfen.


Das Gerät überwacht kontinuierlich die Temperatur sowie die Luft- und Bodenfeuchtigkeit im Feld bzw. Lager. Sensoren messen die Klimadaten und senden diese direkt an die Deepfield-App auf dem Smartphone, sodass Landwirte bei kritischen Werten alarmiert werden. So wissen die Nutzer immer, wie es um ihre Kartoffeln auf dem Acker, im Lager oder Vorkeimraum bestellt ist (www.bosch-si.com).



 Der Feldüberwacher Deepfield


Flexibles Sprühgerät


Mit Mantis ULV-Sprühgeräten lassen sich Kartoffeln sparsam mit flüssigen Präparaten zur Keimhemmung, Beizung oder Bekämpfung von Lagerfäulen behandeln. Herzstück ist eine ULV-Rotationsdüse (Ultra Low Volume), die dank einer speziellen Scheibe die Wirkstoffverteilung optimiert.


Ab sofort lässt sich der Mantis ULV in Lager- oder Verarbeitungsstrecken noch flexibler integrieren. So ist das Gerät rollbar, die Ein- und Auslaufrutschen lassen sich in der Höhe verstellen und die Geschwindigkeit kann man stufenlos an die Tonnagen anpassen (www.mantis-ulv.com).


Mantis-Sprühgerät im Einsatz


Gibt es neue Mittel?


Für die kommende Kartoffelsaison gibt es nur wenige Neuheiten:

  • Mit Emesto Silver wurde kürzlich eine Beize gegen Rhizoctonia solani und Silberschorf zugelassen. Das Mittel enthält die Wirkstoffe Prothiconazol und Penflufen. Vor dem Legen werden die Kartoffeln mit 20 ml/dt auf dem Rollenband behandelt. Zu beachten sind die umfangreichen Anwendungsauflagen.
  • Zur Krautabtötung in Kartoffeln eignet sich das neue Mittel Beloukha. Es enthält den natürlich vorkommenden Wirkstoff Pelargonsäure (680 g/l). Es lässt sich vor der Ernte nach vorherigem Krautschlagen bis zu zweimal anwenden. Die Aufwandmenge liegt bei 16 l/ha. Je wärmer und strahlungsreicher die Witterung nach dem Einsatz, desto schneller soll die Wirkung eintreten. 








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