Mittlere tägliche Zuwachsraten von 800 g können Kälber bei ausschließlicher Weidefütterung erzielen. Das haben Mitarbeiter des Versuchs- und Bildungszentrums Haus Riswick festgestellt.
Wie das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben berichtet, führten sie von 2015 bis 2017 Weideversuche mit jeweils zwölf bis 14 Kälbern der Rasse Deutsche Holsteins durch, die auf vier Hektar Weidefläche gehalten wurden. Für die Tiere ging es im Anschluss an die dreimonatige Aufzuchtphase und nach dem ersten Schnitt ab Mitte Mai auf die Weide. Ziel des Versuchs war herauszufinden, ob die Kurzrasenweide mit mittleren Wuchshöhen von fünf bis sieben Zentimetern während der gesamten Weideperiode ein bewährtes Weidesystem darstellt.
Die Ergebnisse zeigen, dass es erhebliche wetterbedingte Schwankungen bei den Tageszunahmen gab, die Kälber aber mit einer mittleren Tageszunahme von 800 Gramm und geringem Parasitendruck insgesamt gute Leistungen erbrachten.
Die Kälber wurden in allen drei Versuchsjahren phytomedizinisch-homöopatisch gegen Endoparasiten behandelt. Für die Behandlung wurde das Einzelmittel Abrotanum verwendet, dass die Tiere zu Weidebeginn und weiterhin monatlich bis zum Weideabtrieb jeweils in Form einer fünftägigen Kur über die Tränke erhielten. Die Kälber zeigten in den Versuchsjahren 2015 bis 2017 keine hochgradige Endoparasiten-Belastung, so dass keine chemisch-synthetische Wurmkur erforderlich war. Die Versuchsergebnisse zum Ertragsniveau der Kurzrasenweide werden in der heute erscheinenden Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht.