Heute kommen die Agrarminister der Länder mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zusammen, um über Unterstützungsmaßnahmen für besonders von Dürre geplagte Bauern zu beraten. Auch die Brandenburger Landwirte sind in diesem Jahr von einer Ausnahmesituation mit Hitze und extremer Trockenheit betroffen. Erste Betriebe sind in ihrer Existenz bedroht, mahnt dazu der Landesbauernverband Brandenburg an.
Im Durchschnitt konstatieren die Bauern bei Druschkulturen, wie Gerste, Roggen, Weizen und Raps Ernteausfälle zwischen 30 und 50 Prozent. Vereinzelt sind auch Verluste von 90 bis 100 Prozent zu beklagen. Dürrebedingte Schäden gibt es ebenso bei Grünland und Mais. Auch Stroh ist knapp. Insbesondere bei Grünland fallen in diesem Jahr zwei von vier Schnitte aus, dass heißt, 50 Prozent der Erträge fehlen. Das führt trotz Vorsorgemaßnahmen zu enormen Problemen bei der Grundfuttermittelversorgung unserer Nutztiere. Deshalb haben Bauern damit begonnen, ihre Viehbestände zu reduzieren.
In Anbetracht der extremen Situation fordert der Landesbauernverband Brandenburg existenzsichernde Soforthilfen. „Da sich auch die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte derzeit auf einem sehr niedrigen Niveau befinden, müssen die Hilfen möglichst schnell wirksam werden", erklärt LBV-Präsident Henrik Wendorff. Darüber hinaus sei es notwendig, den Zwischenfruchtanbau im Rahmen von Umweltprogrammen für die Futtermittelversorgung nutzbar zu machen. Damit würde ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der Tierbestände in Brandenburg geleistet.
"Zukünftig halte ich eine steuerfreie Risikoumlage für zielführend, die es den Bauern erleichtert, in guten Jahren etwas für schlechtere Jahre zurückzulegen ohne dass der Fiskus zuschlägt. In erster Linie geht es uns jedoch um kurzfristig finanziell wirksame Maßnahmen“, so Wendorff.