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Mehr Artenschutz – schaffen wir das?

Was sollen die Landwirte nicht alles leisten? Beste Qualität zu günstigen Preisen, sauberes Grundwasser, und jetzt müssen sie auch noch für mehr Biodiversität sorgen. Der Druck wächst zurzeit so stark, weil der Artenrückgang nach wie vor anhält. Das zeigt der Artenschutzreport 2015 vom BfN.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Matthias Bröker, top agrar:


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Was sollen die Landwirte nicht alles leisten? Beste Qualität zu günstigen Preisen, sauberes Grundwasser, und jetzt müssen sie auch noch für mehr Biodiversität sorgen. Der Druck wächst zurzeit so stark, weil der Artenrückgang nach wie vor anhält. Das zeigt der Artenschutzreport 2015 vom Bundesamt für Naturschutz. Daran ist die Landwirtschaft nicht nur, aber auch beteiligt.


Deutschland hat sich nach EU-Recht und durch internationale Vereinbarungen zum Artenschutz verpflichtet. Deshalb muss die Bundesregierung handeln. Das Greening, bei dem Betriebe 5 % ökologische Vorrangfläche (öVF) ausweisen müssen, hat sie bereits eingeführt. Zusätzlich will sie mit der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ rund 330 Zielvorgaben und 430 konkrete Maßnahmen für mehr Artenvielfalt umsetzen.


Diese Pläne zeigen, dass uns eine Trendwende beim Artenschutz gelingen muss. Andernfalls drohen weitere Beschränkungen, z. B. beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder bei der Düngung. Was ist zu tun?


Wichtig ist jetzt, das Greening optimal umzusetzen, damit auch wirklich positive Effekte auftreten. Auf Teilflächen, Dreiecken und an Acker- oder Wegrändern ist in fast jedem Betrieb Platz für Biodiversität. Wer dort gezielt Blüh-, Pufferstreifen oder Brachen anlegt, hilft den Arten und erfüllt die Greening-Auflagen.


Regionale Förderprogramme können helfen, die Maßnahmen wirtschaftlich in den Betriebsablauf zu integrieren. Hinweise dazu haben wir in unserem Sonderheft „Biodiversität“ zusammengestellt, das der top agrar-Ausgabe 12/2015 beiliegt.


Leider gibt es immer wieder Rückschläge. So fordert Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die öVF von 5 auf 7 % anzuheben, ohne die Wirkung der bisher angelegten Maßnahmen abzuwarten. Nach einem Jahr Greening sind noch keine verlässlichen Aussagen möglich. Zusätzlich will sie mehr Geld von der ersten Säule der GAP in die zweite umschichten. Das ist ein Schuss gegen die Bauern.


Noch ungeschickter verhalten sich NABU und BUND. Sie wollen den Arten helfen, indem sie zunächst die Verwaltung stärken. Das bringt uns in der Sache keinen Schritt weiter. Folgendes muss jetzt passieren:

  • Das Geld muss in der ersten Säule bleiben! Nur gesunde Betriebe können Maßnahmen für mehr Artenvielfalt umsetzen. Zurzeit schreiben viele Betriebe rote Zahlen. Die Erzeugerpreise sind für einige existenzbedrohend.
  • EU, Bund und Länder sollten den Naturschutz über freiwillige Agrarumweltmaßnahmen attraktiver machen. Das heißt, weniger Bürokratie bei der Antragstellung und mehr Geld für die konkrete Umsetzung von Maßnahmen.
  • Die Kontrollen müssen praxisnah erfolgen. Wer als Kontrolleur einen zu breiten Pufferstreifen nicht anerkennt, arbeitet gegen die Artenvielfalt.
  • Landwirte sollten die Maßnahmen bestmöglich umsetzen.
Nur wenn uns ein Schulterschluss aller Beteiligten gelingt, werden wir die Mammutaufgabe bewältigen können."


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