Mais könnte künftig in Mischkultur mit Stangenbohnenangebaut und dadurch nachhaltiger gestaltet werden. Wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in der vergangenen Woche weiter mitteilte, wird in einem Projekt der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und der Universität Kassel diese Form des Mischanbaus in den nächsten drei Jahren untersucht. Dabei geht es den Wissenschaftlern vor allem um den Aussaatzeitpunkt der Stangenbohne, die Saatmengen der beiden Mischungspartner und die Form der Unkrautbekämpfung. Das Projekt wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium über die FNR als dessen Projektträger gefördert.
Mais sei aufgrund seiner herausragenden Flächeneffizienz und Wirtschaftlichkeit die am häufigsten angebaute Energiepflanze zur Biogasgewinnung, erläuterte die Fachagentur. Wegen der potentiell ungünstigen Wirkung auf Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität gerate er jedoch zunehmend in Kritik. Mit einem erfolgreichen Gemengeanbau ließen sich Fruchtfolgen auflockern, Selbstregulationsmechanismen vermehrt nutzen, die Biodiversität fördern und die Erosionsgefahr durch eine bessere Bodenbedeckung verringern.
Gemenge aus Mais und Bohnen seien in den Tropen weit verbreitet, berichtetet die FNR weiter. Sie seien früher in der Schweiz von Bedeutung gewesen und würden heute in Österreich auf etwa 600 ha zur Produktion der Käferbohne angebaut. Der Gedanke liege nahe, die Gemenge auch als mögliche Substratquelle für Biogasanlagen zu prüfen. Das Projekt wird den Angaben zufolge in enger Zusammenarbeit mit dem Verbundvorhaben „Entwicklung von Energiemaissorten für den Mischanbau mit Stangenbohnen - Optimierung der Züchtungsstrategien“ durchgeführt, in dem an geeigneten Energiemaissorten gearbeitet wird. (AgE/ad)