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Monsanto-Übernahme hat Vorteile für Landwirtschaft und Gesellschaft

Vorteile für die Landwirtschaft und die Gesellschaft verspricht sich der Geschäftsführer von Bayer CropScience Deutschland, Dr. Helmut Schramm, von der Übernahme von Monsanto durch Bayer.

Lesezeit: 4 Minuten

Vorteile für die Landwirtschaft und die Gesellschaft verspricht sich der Geschäftsführer von Bayer CropScience Deutschland, Dr. Helmut Schramm, von der Übernahme von Monsanto durch Bayer. Der Leverkusener Konzern werde künftig noch besser in der Lage sein, seinen Kunden weltweit nachhaltige Lösungen für die ressourcenschonende Erzeugung von Nahrungsmitteln anzubieten, erklärte Schramm am vergangenen Mittwoch auf den Feldtagen in Bernburg.


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Die beiden künftig unter dem Namen Bayer auftretenden Unternehmen ergänzen sich laut Schramm sowohl hinsichtlich ihrer internationalen Aufstellung als auch beim Portfolio. Während Monsanto eine dominierende Rolle beim Saatgut einnehme, sei Bayer beim chemischen und biologischen Pflanzenschutz führend. Ungeachtet dessen nehme man die kritische gesellschaftliche Diskussion im Zusammenhang mit der Übernahme sehr ernst, versicherte der Geschäftsführer. Der neue Konzern werde daher unter dem Namen Bayer an seinen Nachhaltigkeitszielen genauso entschlossen arbeiten wie an seinen Finanzzielen. Auch den Dialog mit der Gesellschaft werde man intensivieren. Den Vorwurf, dass die Fusion der beiden Großunternehmen Innovationen am Markt gefährde, wies Schramm zurück. Nach seiner Ansicht wird das Innovationspotential beispielsweise durch die kombinierten Investitionen sogar gesteigert. Zusammen verfüge man über ein jährliches Budget für Forschung und Entwicklung von 2,4 Mrd Euro und forsche mit insgesamt rund 8 000 Mitarbeitern an 35 Standorten, bilanzierte der Geschäftsführer. Er geht davon aus, dass unter diesen Bedingungen in den Bereichen Pflanzenzucht und Pflanzenschutz eher mehr Innovationen auf den Markt gebracht werden können als bisher.


Wetter prägt Pflanzenschutzgeschäft


Das Geschäft von Bayer CropScience war nach Schramms Angaben seit Herbst 2017 stark vom Wetter geprägt. So sei die Winterweizenfläche zur Ernte 2018 nässebedingt bundesweit zum Vorjahr um rund 160 000 ha zurückgegangen. Zugleich hätten die Landwirte Getreideherbizid-Spritzungen aufgrund der schlechten Befahrbarkeit oft in das Frühjahr 2018 verlegen müssen. In Verbindung mit einem höheren Unkrautdruck habe der Markt für Frühjahrsherbizide im Getreide jedoch ein Plus von rund 10 % verzeichnet, wovon Bayer mit seinem Portfolio profitiert habe. Verstärkte Nachfrage bestand dem Geschäftsführer zufolge auch beim Mais, während die verstärkt auftretende Knospenwelke beim Raps die Intensität der

Blütenbehandlung in dieser Kultur verringerte. Die Trockenheit im Mai habe zudem den Bedarf für Fungizide im Getreide reduziert.


„Wertigkeit von Meinungen“ beachten


Schramm erneuerte in Bernburg seine Kritik an der nach seinen Worten zunehmend politisierten Regulierung von Pflanzenschutzmitteln in der Europäischen Union. Diese wende sich von einer wissenschaftsbasierten Risikobewertung ab und setze an deren Stelle die mögliche, theoretische Gefahr des unverdünnten Wirkstoffs für Mensch, Tier und Umwelt, monierte der Geschäftsführer. Unverständlich sei auch, dass beispielsweise im Fall von Glyphosat die Einschätzungen sämtlicher zuständigen Behörden, die dem Wirkstoff Unbedenklichkeit bescheinigten, keine Beachtung gefunden hätten, während das praxisferne Urteil einer Unterbehörde der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Maß aller Dinge erhoben worden sei. In diesem Zusammenhang kritisiert Schramm die Nichtbeachtung der „Wertigkeit von Meinungen“ bei der Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln. Es könne jedenfalls nicht sein, dass die Einschätzung einer wissenschaftlich arbeitenden Behörde wie die des Bundesamtes für Risikoforschung (BfR) gleichgesetzt werde mit der Meinung eines beliebigen Bürgers auf der Straße, erklärte der Geschäftsführer. Die Autofahrer berechneten auch nicht die Statik einer Brücke, sondern überließen dies der fundierten Einschätzung von Fachleuten.


Zuckerrübenanbau gefährdet


Das jüngst vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) bestätigte Verbot der neonikotinoiden Beizung bei Zuckerrüben wird nach Schramms Einschätzung gravierende Folgen für die Zuckerrübenproduktion in Europa nach sich ziehen. Er geht davon aus, dass viele Landwirte aus dem Anbau aussteigen werden, da viele Schädlinge hier entweder nur über die Beizung zu kontrollieren seien oder per Blattapplikation nicht gleichwertig bekämpft werden könnten. Zudem sei nun mit der flächendeckenden Ausbreitung von Virosen zu rechnen, da in absehbarer Zukunft auch aufgrund der schleppenden Zulassungspraxis keine auch nur annähernd wirksamen Alternativen zur Verfügung stünden. Vernachlässigt werde dabei, dass das Verbot weder den Landwirten noch der Umwelt und auch nicht den Imkern helfen werde, betonte Schramm. Bei der Frage der neonikotinoiden Beizung von Zuckerrüben gebe es daher, wie auch beim Raps, nur Verlierer.



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