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NABU: „Bauern in BaWü spritzen jährlich 2.300 t Pestizide“

Der NABU hat am 22. März den ersten „Pestizidbericht“ für Baden-Württemberg vorgestellt. Hintergrund ist die Diskussion im Landtag um die Erarbeitung einer Strategie zur Pflanzenschutzmittelreduktion, mit der auch ein Beitrag gegen das Insektensterben geleistet werden soll.

Lesezeit: 3 Minuten

Der NABU hat am 22. März den ersten „Pestizidbericht“ für Baden-Württemberg vorgestellt. Hintergrund ist die Diskussion im Landtag um die Erarbeitung einer Strategie zur Pflanzenschutzmittelreduktion, mit der auch ein Beitrag gegen das Insektensterben geleistet werden soll.


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„Wir fordern den Pestizideinsatz in Baden-Württemberg bis 2025 um 50 Prozent zu reduzieren“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle im Rahmen einer Pressekonferenz. Laut dem Naturschützer setzen die Bauern in Baden-Württemberg jedes Jahr 2.300 t der Mittel allein im Weizen-, Gerste-, Mais-, Raps-, Zuckerrüben-, Kartoffel-, Wein- und Apfelanbau ein. Zusammen seien dies etwa 80 Prozent der Acker- beziehungsweise Dauerkulturflächen im Land. Im Südwesten würden damit etwa 9 % der bundesweit eingesetzten Pestizide in der Landwirtschaft ausgebracht. „Angesichts des Flächenanteils dürften es jedoch nur 6 % sein“, so Enssle.


Von den 2.300 Tonnen würden 56 % auf Fungizide, 35 % auf Herbizide, 2 % auf Insektizide und 7 % auf Wachstumsregulatoren entfallen. Glyphosat sei mit 203 Tonnen pro Jahr auch in Baden-Württemberg das am häufigsten eingesetzte Mittel, um unerwünschte Wildkräuter auf dem Acker abzutöten.



NABU-Landwirtschaftsreferent Jochen Goedecke führt aus: „Erschreckend ist, dass viele Flächen mehrfach im Jahr mit Pestiziden behandelt werden. Bei einem Durchschnitt von fast zehn Anwendungen pro Jahr summiert sich die mit den Giften behandelte Fläche bei den untersuchten Anbaukulturen auf insgesamt sechs Millionen Hektar. Allein beim Glyphosat kumuliert sich die behandelte Fläche auf insgesamt 145.000 Hektar im Jahr.“


LBV kontert NABU-Behauptungen zu Pflanzenschutzeinsätzen


Nach Ansicht des Landesbauernverbandes (LBV) trägt der NABU mit seinem Bericht nicht zu einer konstruktiven Diskussion über den Pflanzenschutzmittel-Einsatz bei. In Deutschland liefere ein Netz von landwirtschaftlichen Betrieben bereits seit Jahren Daten zur Pflanzenschutzmittelanwendung.


„Diese Daten werden von unabhängigen Pflanzenschutzexperten der amtlichen Behörden ausgewertet. Sie geben Auskunft darüber, ob der Einsatz der Pflanzenschutzmittel zielgerichtet und notwendig war. Das Ergebnis: Die Ackerbauern setzen die Pflanzenschutzmittel verantwortungsbewusst nach jeweiliger Befalls-situation vor Ort angemessen ein“, erklärt der LBV.

 

Die Landwirte arbeiteten also nach dem Prinzip, so viel wie nötig und so wenig wie möglich. „Unsere Bauern stehen einer weiteren Optimierung des Pflanzenschutzes offen gegenüber“, erklärt der Bauernverband. Große Chancen sähen die Bauern beispielsweise in der sensorgesteuerten Ausbringung, mit der ein noch umweltschonenderer Pflanzenschutz möglich werden könne.

 

Mit dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im konventionellen und ökologischen Landbau sichern die Ackerbauern Erträge und Qualität der Feldfrüchte ab und sorgen damit für hochqualitative Lebensmittel. „Ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln müssten im Durchschnitt über alle Ackerbaukulturen Ertragseinbußen von rund 50 Prozent hingenommen werden“, zeigt der Landesbauernverband auf und weist darauf hin, dass diese am Markt fehlende Menge anderorts unter weit geringeren Umweltstandards als hierzulande produziert würden.


„Schlimmstenfalls würde die Rodung von Waldflächen oder die Bewirtschaftung von Steppen die Treibhausgas-Emissionen des Ackerbaus weltweit steigern. Solche Konsequenzen müssen bei der Diskussion über Reduktionspotenziale von Pflanzenschutzmitteln hierzulande endlich stärker Berücksichtigung finden“, fasst der Berufsverband zusammen.

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