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Nährstoffbericht NRW: Kein Kreis liegt über 170 kg Stickstoff

NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking will eine bessere Verwertung von Wirtschaftsdünger und eine Reduzierung von Mineraldünger in der Landwirtschaft. Ihr Ziel sei, den Einsatz von Wirtschaftsdünger effizienter und attraktiver machen, sagte sie am Mittwoch bei einer Hofbesichtigung in Neuss.

Lesezeit: 4 Minuten

NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking will eine bessere Verwertung von Wirtschaftsdünger und eine Reduzierung von Mineraldünger in der Landwirtschaft. Ihr Ziel sei, den Einsatz von Wirtschaftsdünger effizienter und attraktiver machen, sagte sie am Mittwoch bei einer Hofbesichtigung in Neuss.


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So sollen Nährstoffkreisläufe durch eine optimale Wiederverwertung von organischem Dünger, energetische Nutzung und gegebenenfalls technische Aufbereitung konsequent geschlossen werden.

 

Neuer Nährstoffbericht

 

Wie der Stickstoff- und Phosphat-Anfall aus Gülle und Mist in Nordrhein-Westfalen verteilt ist, zeigt der neu erschienene Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer NRW. In dem Bericht werden auf Kreisebene der Nährstoffzufuhr über Wirtschaftsdünger wie Gülle oder Mist die Nährstoffabfuhr durch die geernteten Pflanzen gegenübergestellt. Erst- und letztmalig veröffentlicht wurde der Nährstoffbericht im Jahr 2013.

 

Anders als noch im Jahr 2013 lag im Jahr 2016 kein Kreis über dem nach alter Düngeverordnung zulässigen Wert von 170 Kilogramm Stickstoff tierischer Herkunft je Hektar landwirtschaftliche Fläche. „Wesentlicher Grund dafür ist eine Zunahme des Transports von Wirtschaftsdüngern aus Regionen mit hohem Aufkommen in Regionen mit Nährstoffbedarf, vor allem Ackerbauregionen“, erklärte Dr. Martin Berges, Direktor der Landwirtschaftskammer NRW und zugleich auch für die Umsetzung des Düngerechtes verantwortlicher Landesbeauftragter.

 

Ebenfalls zeigt der Nährstoffbericht, dass die Nitratbelastung des Grundwassers in der Gesamtheit der Messstellen in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahrzehnt leicht zurückgegangen ist. „Dies ist erfreulich. Allerdings haben wir nach wie vor Gebiete, in denen die Nitratgrenzwerte im Grundwasser überschritten werden“, sagte Schulze Föcking.

 

Novelle der Düngeverordnung

 

Schon jetzt ist laut der Ministerin absehbar, dass die Umsetzung der neuen Düngeverordnung einen entscheidenden positiven Beitrag zur Senkung der Grund- und Oberflächengewässer-Belastung leisten wird. Die neue Düngeverordnung gilt seit dem  2. Juni 2017. Der Bund schätzt die Einsparpotenziale auf circa 17 Kilogramm Stickstoff pro Hektar.

 

Die Landwirtschaftskammer NRW hat in den vergangenen Monaten rund  9.000 Landwirte geschult. Mit Mitteln des Landes wurden EDV-Programme entwickelt, die die vorgeschriebene Dokumentation des Nährstoffmanagements auf den Betrieben erleichtern. Die Kontrolle der Umsetzung der Düngeverordnung wurde personell deutlich gestärkt; die Kontrollquote liegt im bundesweiten Vergleich mit Abstand am höchsten und beträgt etwa zehn Prozent der betroffenen Betriebe.

 

„Wir werden die neue Verordnung in Nordrhein-Westfalen konsequent umsetzen und durch weitergehende Maßnahmen in den Risikogebieten ergänzen“, sagte Schulze Föcking. So sei im Rahmen einer Landesverordnung geplant, die Sperrzeit bei der Ausbringung auf Grünland zu verlängern und Landwirte zu verpflichten, eigenen Wirtschaftsdünger vor der Ausbringung auf deren Nährstoffgehalt hin zu untersuchen und die Einarbeitungszeit von aufgebrachter Gülle in den Boden grundsätzlich auf eine Stunde zu begrenzen.

 

Auch durch den Einsatz moderner Ausbringungstechnik, etwa durch eine gezielte Einarbeitung der Gülle in den Boden, kann der Verlust von Ammoniak deutlich gemindert werden. „Gülle wird zunehmend mit modernen emissionsmindernden und geruchsarmen Techniken wie hier auf dem Betrieb ausgebracht, deren Einsatz nicht zuletzt durch die Förderung des Landes eine erhebliche Verbreitung in der Praxis gefunden hat. Auch hierdurch können mineralische Düngemittel eingespart werden“, erläuterte Berges.

 

Auch eine geeignete Lagerung von Wirtschaftsdünger oder eine möglichst effiziente Fütterung tragen dazu bei, Nährstoffverluste in die Umwelt zu vermeiden und klimawirksame Methan- und Lachgasemissionen zu reduzieren. In Haus Düsse, dem Versuchs- und Bildungszentrum der Landwirtschaftskammer, laufen derzeit Versuche zu extrem eiweiß- und phosphorreduzierter Ernährung von Mastschweinen an.

 

Stärker in Nährstoffkreisläufen denken

 

Den entscheidenden Schlüssel für eine umweltverträgliche und zugleich wirtschaftliche Nutzung von Gülle, Mist und Ernterückständen sieht Ministerin Schulze Föcking in geschlossenen Nährstoffkreisläufen:„Wir müssen konsequent in Kreisläufen denken – innerhalb eines Betriebes und darüber hinaus. Durch technische Aufbereitung, auch in Verbindung mit Biogaserzeugung, bis hin zu einer vollständigen Mineralisierung muss die Verwertung und Verteilung anfallender Nährstoffe weiter optimiert werden.“ Ziel müsse es sein, Wirtschaftsdünger im Idealfall direkt vor Ort zu verwerten oder ihn speicher- und transportfähig zu machen, um ihn leichter dorthin bringen zu können, wo die Böden ihn benötigen.

 

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