Das schöne Wetter bot gute Flugbedingungen für Läuse. So ist es nicht verwunderlich, dass besonders in milden Lagen (z.B. Rheinland) seit Anfang der Woche vermehrt geflügelte Läuse in den aufgelaufenen Beständen zu beobachten sind. Jedoch findet man bei weitem nicht so hohe Besatzdichten wie im letzten Jahr. Auch die Koloniebildung ist bis jetzt weniger stark.
Weiterer Zuflug/Aktivität wird durch die vorausgesagte Witterung vermutlich wieder gebremst. Dennoch sollten die Bestände, die vor der Schönwetterphase aufgelaufen sind, unbedingt kontrolliert und gegebenenfalls behandelt werden (mit z.B. 75 ml/ha Karate Zeon, 150 ml/ha Hunter, 150 ml/ha Lambda WG). Kombinationen mit Blattdüngern oder Herbizidmaßnahmen sind möglich.
Neben Läusen wird in den aufgelaufenen Beständen zum Teil eine höhere Aktivität von grünen Zikaden beobachtet. Das Weizenverzwergungsvirus, welches neben Weizen auch alle anderen Getreidearten befallen kann, wird von einer braunen Zwergzikade übertragen. Gegen Zikaden erreichen Sie maximal eine Teilwirkung. Eine erfolgsversprechende Wirkung im Feld ist wegen der hohen Aktivität nicht möglich.
Tipp: Spät gesäte Bestände sind deutlich weniger virusgefährdet.
Auch im Raps werden nun etwas verbreiteter Läuse beobachtet. Eine Gefährdung ist in der Regel jetzt jedoch nicht mehr zu erwarten. Maßnahmen sind nicht notwendig.
Diese Meldung stammt aus den wöchtlichen Pflanzenschutzempfehlungen unserer Ackerbau-Experten. Wöchentlich versenden wir diese auch kostenlos als Newsletter an top agrar-Abonnenten. Zu den Empfehlungen der Woche...